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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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3 Sollbruchstellen<br />

3.2 Methionin als Sollbruchstelle<br />

Bereits in den 1960er Jahren beschrieben Gross und Witkop die Bromcyan-<br />

vermittelte selektive Spaltung von Peptidbindungen, an denen die Carbonylgruppe<br />

eines Methionins beteiligt ist. [42, 43] Bis heute ist dies die wichtigste nichtenzymatische<br />

Spaltung von Proteinen und Polypeptiden in der Biochemie. Inglis und Edman<br />

befassten sich mit Studien zu Kinetik und Mechanismus dieser Spaltung. [44] Der<br />

heute in Lehrbüchern [45] verbreitete Mechanismus ist in Abb. 3.12 dargestellt.<br />

Die hoch selektive Transformation beginnt mit einer S-Alkylierung des Methioninrests<br />

durch Bromcyan-Behandlung unter wässrig sauren Bedingungen. Die Elektronen des<br />

Cyan-Kohlenstoffs sind in Richtung des elektronegativeren Bromids verschoben.<br />

Dies führt zu einer positiven Teilladung am Kohlenstoff, welche einen nucleophilen<br />

Angriff des Sulfids (Methionin) ermöglicht. Es folgt eine intramolekulare Cyclisierung,<br />

bei der Methylthiocyanat 22 als gute Abgangsgruppe eliminiert wird. Nach saurer<br />

Hydrolyse des entstandenen Iminolactons gelangt man zum C-terminalen<br />

Homoserinlacton (Hsl) 26 und einem freien Amin.<br />

26<br />

Abb. 3.12 Mechanismus der BrCN-Spaltung, wie er üblicherweise in Lehrbüchern zu<br />

finden ist. [45]

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