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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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4 Analytik<br />

machen [91-94] . Mit dem biphasic approach nimmt man jedoch einen entscheidenden<br />

Nachteil auf sich. Man gibt das OBOC-Prinzip auf. Dies ist jedoch nicht sinnvoll; denn<br />

gerade von cyclischen Peptiden erhofft man sich nicht nur eine sequenzspezifische<br />

Selektivität, sondern vor allem auch eine konformative Selektivität. Das heißt durch<br />

ihre konformative Einschränkung passt das Peptid ideal in die Bindungstasche des<br />

Targets, oder aber es passt nicht. Bei der Anwendung des biphasic approachs liegt<br />

die konformative Einschränkung jedoch nur auf der Außenschale der Kugel vor.<br />

Gelingt es dem biologischen Target wider Erwarten ins Innere der Kugel<br />

einzudringen, so handelt es sich nur noch um sequenzspezifische Selektivität (dies<br />

bedeutet falsch positive Antworten). Außerdem kann durch das Aufteilen der Kugel<br />

die Vollständigkeit der Cyclisierung nicht mehr überprüft werden. Die Cyclisierungs<br />

reaktion stellt jedoch oft eine wesentliche Herausforderung während der Synthese<br />

dar. [95] In unseren Augen ist der Verlust des OBOC-Prinzip eine zu große<br />

Einschränkung, weshalb wir uns gegen diesen Kompromiss entschieden haben.<br />

4.2.3 Erweiterung des PEDs auf OBOC-Cyclopeptidbibliotheken<br />

Um auch cyclischen Peptiden einen Zugang zum PED-MS zu geben, haben wir uns<br />

für eine Seitenketten-Cyclisierung entschieden. Die Idee dabei ist, dass somit der<br />

N-Terminus des Peptids für den Edman-Abbau frei zugänglich bleibt, der Ring<br />

sozusagen über eine Sollbruchstelle verfügt (Abschnitt 3.5 und Abb. 4.8). Unterzieht<br />

man solche seitenkettencyclisierte Peptide einem partiellen Edman-Abbau, so erfolgt<br />

im ersten Abbau-Zyklus die Ringöffnung. Man erhält ein lineares Peptid, welches das<br />

N-terminal gespaltene Phenylthiohydantoin-Derivat über die Seitenketten-<br />

verbrückung gebunden mit sich trägt. Das lineare Peptid kann den Abbauzyklus<br />

erneut durchlaufen, so lange bis alle variabel besetzten Positionen bestimmt wurden.<br />

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