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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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5.4 Die Hitbead-Peptidsequenzen<br />

5 Anwendung der Methode<br />

Ca. 12.700 Harzkugeln (195 mg Peptidylharz 86) wurden dem oben beschriebenem<br />

Screening unterzogen, wobei 48 Kugeln eine Aktivität zeigten. 23 dieser Kugeln<br />

wurden aussortiert und mittels PED-MS eindeutig sequenziert. Unter der Annahme,<br />

dass alle Mitglieder gleichmäßig verteilt in der Bibliothek vorhanden sind und alle<br />

Peptidsequenzen mit HPQ-Motiv binden, wäre zu erwarten, dass 63 Harzkugeln mit<br />

HPQXX-, 32 Harzkugeln mit XXHPQ- und 259 Harzkugeln mit XXXHP“Q“-Sequenz<br />

gefunden werden. Berücksichtigt man nur HPQXX- und XXHPQ-Sequenzen, so<br />

sollten 33,8% der gefundenen Peptide ein HPQXX-Motiv und 66,2% ein XXHPQ-<br />

Motiv aufweisen. Nach den statistischen Verteilungstheorien von Burgess [14, 15] und<br />

Zhao [15] empfiehlt es sich, zur vollständigen Abdeckung der Bibliothek weit mehr<br />

Harzkugeln als die absolute Zahl der Bibliotheksmitglieder für das Screening heran-<br />

zuziehen, da eine gleichmäßige Verteilung aller Bibliotheksmitglieder nicht realistisch<br />

ist.<br />

In Tabelle 7 sind alle ermittelten Peptidsequenzen aufgelistet. Alle 23 gefundenen<br />

Peptide tragen ein HPQXX-Sequenzmotiv. Es wurde kein Peptid mit XXHPQ-Motiv<br />

gefunden. Obwohl die Anzahl der im Screening eingesetzten Kugeln nur knapp das<br />

1,3-Fache der Anzahl aller möglichen Bibliotheksmitglieder betrug, konnten drei der<br />

zwanzig Peptide doppelt gefunden werden. Durch die konformative Einschränkung<br />

der cyclischen Peptide scheint das HPQ-Motiv an Position 2-4 bevorzugt zu sein.<br />

Abb. 5.8 zeigt die prozentuale Häufigkeit (als Balken) der eingesetzten Aminosäuren<br />

(durch Farbe hervorgehoben) an den variablen Positionen. Eine deutliche Selektivität<br />

liegt bei Position 2 mit 100% Histidin, an Position 3 mit 100% Glutamin und bei<br />

Position 4 mit 100% Prolin vor. In Position 5 wurde Glycin (33%) am häufigsten<br />

vorgefunden. Alanin, Histidin, Phenylalanin und Thienylalanin wurden zu je 17%<br />

gefunden. Glutaminsäure und Prolin wurden an Position 5 gar nicht gefunden. An<br />

Position 6 konnte keine bevorzugte Aminosäure mehr gefunden werden.<br />

Literaturbekannte Sequenzen zeigten eine Selektivität zu Glycin bzw.<br />

Phenylalanin [120] C-terminal zum HPQ-Motiv. Glycin war auch in unserer Bibliothek<br />

an dieser Stelle am häufigsten anzutreffen, und auch Phenylalanin und das Phe-<br />

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