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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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3.2.1.1 Der Arylhydrazin-Linker<br />

3 Sollbruchstellen<br />

Die meisten in der Literatur beschriebenen Linker zeichnen sich dadurch aus, dass<br />

sie leicht spaltbar sind. Der von uns gesuchte Linker muss jedoch ein äußerst breites<br />

Spektrum an chemischen Reaktionen (Bedingungen) überstehen. Eine oftmals<br />

erweiterte Stabilität besitzen sogenannte safety-catch Linker. Ihre Besonderheit<br />

besteht darin, dass man sie vor der Abspaltung vom Harz zunächst aktivieren muss.<br />

Das heißt, sie sind zunächst in ihrer Ausgangsform inert und werden erst während<br />

des vorletzten Syntheseschritts unter speziellen Bedingungen chemisch aktiviert.<br />

Diese Aktivierung erlaubt anschließend eine Freisetzung des gewünschten Produkts<br />

unter milden Bedingungen. Ein auf diesem Prinzip beruhender Linker ist der<br />

Arylhydrazin-Linker. Die Hydrazid-Gruppe wurde bereits vor vierzig Jahren als<br />

Carboxyl-Schutzgruppe in der Peptidsynthese eingesetzt [51, 52] und findet heute als<br />

Linker in der SPPS Verwendung. [53] Der Arylhydrazin-Linker ist inert zu den<br />

Abspaltbedingungen der Boc-, Fmoc- und Alloc-Schutzgruppe. Wie in Abb. 3.17<br />

abgebildet, wird das Hydrazid erst durch Oxidation, üblicherweise mit NBS oder<br />

Cu(II)-Acetat, in die hoch reaktive Azoverbindung umgewandelt, welche mit<br />

Nucleophilen unter Spaltung des Linkers abreagiert. Auf diesem Weg können je nach<br />

verwendetem Nucleophil C-terminale Peptidsäuren, [54] -ester, [54, 55] [54, 56]<br />

-amide,<br />

-thioester, [56] -p-nitrophenole, [57] -lipide [58] und cyclische Peptide [59] erhalten werden.<br />

Abb. 3.17 Abspaltung des Arylhydrazin-Linkers. Erst nach oxidativer Aktivierung kann mit<br />

einem Nucleophil das Peptid vom Harz gespalten werden.<br />

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