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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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1 Einleitung<br />

Eine weitere Möglichkeit der direkten Sequenzierung von Peptiden, die sich auf<br />

Hitbeads aus einem Screening befinden, bietet der Edman-Abbau, auch Mikro-<br />

sequenzierung genannt. Hier wird jede positiv getestete Kugel einzeln der<br />

klassischen Mikrosequenzierung zugeführt. Ein vorheriges Abspalten des Peptids<br />

vom Harz ist nicht erforderlich, da während des Abbaus Aminosäure für Aminosäure<br />

vom Harz gespalten und anschließend mittels RP-HPLC detektiert wird. Mit einer<br />

Sequenzierungsrate von 3-4 Kugeln pro Tag ist diese Methode jedoch sehr zeit-<br />

intensiv und eignet sich dadurch nur bedingt zum Einsatz im Hochdurchsatz-<br />

verfahren.<br />

Die Leitersequenzierung [26] , welche partiellen Edman-Abbau mit anschließender<br />

MALDI-TOF Massenspektrometrie umfasst, wurde ursprünglich als zeitsparende<br />

Methode zur Sequenzierung von Peptiden in Lösung eingeführt. Die Gruppe um Pei<br />

übertrug diese Methode auf festphasengebundene Peptide aus OBOC-<br />

Bibliotheken. [27] Hierzu werden alle Kugeln, die eine positiv getestete Peptidsequenz<br />

tragen, vereinigt und anschließend einem gemeinsamen partiellen Edman-Abbau<br />

unterzogen. Der partielle Abbau wird durch die Behandlung mit einer Mischung aus<br />

PITC (zur Spaltung) und Fmoc-OSu (zum Capping) realisiert. Am Ende erhält man<br />

auch hier eine Fragmentleiter, welche mittels Massenspektrometrie (MALDI-TOF-<br />

MS) nachgewiesen wird.<br />

1.3.2 Sonderfall cyclische Peptide<br />

Möchte man eine rein massenspektrometrische Sequenzanalyse (tandem-MS/<br />

De-novo-Sequenzierung) auf einen kombinatorischen Ansatz anwenden, so ist der<br />

Erhalt aller Fragmentionen zur vollständigen und eindeutigen Sequenzierung<br />

unbedingt notwendig. Demnach muss die Wahrscheinlichkeit eines Bindungsbruchs<br />

zwischen den Aminosäuren im gesamten Peptid gleich groß sein. Wird dieses<br />

Prinzip zur Sequenzierung cyclischer Peptide verwendet, so sollte der Bruch des<br />

peptidischen Rings an jeder beliebigen Stelle gleich wahrscheinlich sein. Die dadurch<br />

erhaltenen linearen Peptidfragmente haben eine gemeinsame Zusammensetzung<br />

der Aminosäuren, somit eine identische Masse, aber eine unterschiedliche<br />

Aminosäuresequenz. Weitere Fragmentierungen führen zu immer komplexeren<br />

Spektren. [28] In der Gruppe von Ghadiri wurde ein Computerprogramm entwickelt,<br />

8

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