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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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4 Analytik<br />

Möglicherweise könnte Methionin zu Methioninsulfoxid oxidiert worden sein. Die<br />

Oxidation kann ungewollt während der Kettenverlängerung der SPPS, der Lagerung<br />

oder des partiellen Edman-Abbaus erfolgen. Da Methioninsulfoxid nicht für die BrCN-<br />

Spaltung zugänglich ist, bliebe die Peptidleiter an der festen Phase gebunden. Durch<br />

Behandlung des Harzes mit einer Lösung aus Ammoniumiodid in TFA bei 0°C unter<br />

Zusatz von Dimethylsulfid kann Methioninsulfoxid zu Methionin reduziert werden<br />

(Abb. 4.15). [103-105] Eine solche Behandlung unmittelbar vor der Abspaltung ergab<br />

jedoch keine Verbesserung.<br />

Zur Überprüfung, ob das Peptid vom Harz gespalten werden kann, sich im MALDI-<br />

Lösungsmittel löst und anschließend mittels MALDI-TOF-MS nachgewiesen werden<br />

kann, wurde das intakte Peptid, also ohne vorherigen PED, von einzelnen<br />

Harzkugeln abgespalten. In allen Fällen konnte anschließend ein Massenspektrum<br />

des intakten Peptids erhalten werden. Durch den partiellen Edman-Abbau verringert<br />

sich die Menge des Peptids, welche anschließend zum Nachweis genutzt werden<br />

kann. Vermutlich stößt man dabei an die Nachweisgrenze des verwendeten<br />

Massenspektrometers. Auch bei den hier beschriebenen Messungen wurde als<br />

Referenz eine Messung ohne Peptidprobe (nur Lösungsmittel und Matrix)<br />

durchgeführt. Vergleicht man die Probenspektren mit dem Matrixspektrum, so fällt<br />

auf, dass in den Probenspektren ein sehr hoher Anteil an Matrix-Hintergrund, also<br />

Signale, die von der Matrix bzw. Matrixclustern stammen, enthalten ist.<br />

Keller et al. [106] berichten von solchen Matrix-Hintergrund-Problemen, wenn eine<br />

Analytlösung sehr verdünnt und/oder eine hohe Verunreinigung der Probe durch<br />

Salze vorliegt. Die Matrix- und Matrixcluster-Signale werden deutlich verstärkt,<br />

während die Analytsignale geschwächt werden. Da sich der Matrix-<br />

Hintergrundbereich von α-Cyano-4-Hydroxyzimtsäure (CHCA) bis zu einem<br />

Massebereich von ~2000 m/z erstrecken kann, kann darunter die komplette<br />

Peptidleiter „verborgen“ liegen. Keller weist darauf hin, dass dieses Problem nicht<br />

verhindert werden kann. Eine Umkristallisierung der CHCA aus Ethanol vor dem<br />

Gebrauch als Matrix kann die Erscheinung der Hintergrundsignale etwas dämpfen.<br />

Xu führt mit 3,4-Diaminobenzophenon eine neue Matrix ein, die nach seiner<br />

Beschreibung weniger anfällig ist für dominante Matrix-Hintergrund-Signale. [107]<br />

Schlosser schlägt als Matrix eine Mischung aus gleichen Teilen CHCA und<br />

2,5-Dihydroxybenzoesäure (DHB) vor. [108]<br />

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