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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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1 Einleitung<br />

Split-Mix-Protokoll. Nach dem Screening werden die positiv getesteten Kugeln<br />

aussortiert. Die an der Kugel gebundene Peptidleiter muss nur noch abgespalten<br />

werden und steht dann zur massenspektrometrischen Analyse zur Verfügung. Aus<br />

den erhaltenen Massenspektren kann nun die Sequenz ausgelesen werden. Der<br />

große Nachteil dieser Methode ist, dass das One-Bead-One-Compound Prinzip<br />

verloren geht, da sich beim Screening die ganze Peptidleiter auf der Kugel befindet<br />

und somit alle „Leitersprossen“ als potentielle aktive Verbindungen zur Verfügung<br />

stehen. In späteren Veröffentlichungen [17] versuchte man, dieses Problem durch eine<br />

Aufteilung der Kugel in äußere und innere Schale (biphasic beads) zu umgehen. Die<br />

Synthese wird dabei so modifiziert, dass beim Screening der Bibliothek die eigentlich<br />

zu testende Substanz dem Target/Rezeptor auf der äußeren Schale angeboten wird,<br />

während sich die zur Verschlüsselung mitsynthetisierte Peptidleiter im Innern der<br />

Kugel befindet.<br />

Ganz ohne Verschlüsselung kommen hingegen tandem-MS, Edman-Abbau und die<br />

Leitersequenzierung aus. Zur rein massenspektrometrischen Sequenzierung<br />

(tandem-MS) von aktiven Peptiden aus OBOC-Bibliotheken wird das Peptid vor der<br />

Probenvorbereitung von der Kugel gespalten. [18] Während der massenspektro-<br />

metrischen Charakterisierung wird das intakte Peptidion im Massenspektrometer<br />

isoliert und anschließend fragmentiert. Aus den erhaltenen Peptidfragment-<br />

ionsignalen können dann Rückschlüsse auf die Peptidsequenz gezogen werden. Für<br />

die Durchführung solcher Experimente benötigt man jedoch ein speziell zur<br />

Sequenzierung ausgestattetes Massenspektrometer, das die Möglichkeit bietet,<br />

Peptidionen zu isolieren und zu fragmentieren. [19-23] Während meiner Diplomarbeit<br />

konnte ich zeigen, dass harzgebundene Peptide mittels MALDI-FTICR-MS/MS<br />

sequenzierbar sind. [24] Durch den Einsatz eines photolabilen Linkers erfolgte die<br />

Abspaltung des Peptids vom Harz durch den Laserstrahl der MALDI-Quelle, wodurch<br />

ein vorheriges Abspalten vom Harz entfiel. Die Gruppe um Albericio zeigte eine<br />

Sequenzierung mittels MALDI-TOF/TOF-MS. [25] Die Abspaltung des Peptids erfolgte<br />

hierbei direkt auf dem MALDI-Target durch Einwirkung von Ammoniakdampf<br />

(Spaltung des HMBA-Linkers). Zur weiteren Probenpräparation musste lediglich<br />

Matrix addiert werden.<br />

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