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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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1 Einleitung<br />

Neben ihrem breiten Einsatzbereich als Wirkstoffe eignen sich cyclische Peptide,<br />

aufgrund ihrer hohen Rezeptorselektivität und Bindungsaffinität, auch als molekulare<br />

Hilfsmittel in der Diagnostik. So kann beispielsweise rheumatische Arthritis mit dem<br />

sogenannten anti-CCP-Test mit einer Sensitivität von nahezu 80% und einer<br />

Spezifität von nahezu 98% nachgewiesen werden. [5] Zur Diagnostik wird im Blut nach<br />

Rheumafaktoren (RF-Antikörpern) gesucht. Peptide, bei denen Arginin durch das<br />

Enzym Peptidylarginin-Deiminase (PAD) in Citrullin umgewandelt wurde, konnten als<br />

natürliches Antigen mit rheumatoider Arthritis in Zusammenhang gebracht werden.<br />

Antikörper gegen citrullinierte Peptid-/Protein-Antigene (ACPA) gelten als<br />

sogenannter Biomarker für die rheumatoide Arthritis und werden in einem ELISA<br />

(enzym-linked immunosorbent assay) nachgewiesen. Es gelang, ein synthetisches<br />

cyclisches Peptid darzustellen, das sich vom natürlichen Antigen ableitet und eine<br />

deutlich erhöhte Bindungsaffinität zu diesem Antikörper aufweist. Für den Anti-CCP-<br />

Test wird dieses cyclische citrullinierte Peptid (ccp) an der Oberfläche von<br />

Mikrotiterplatten immobilisiert. Daraufhin erfolgt eine Inkubation mit dem Antikörper<br />

(ACPA in Patientenserum). Durch erneute Inkubation mit einem anti-humanen IgG-<br />

Peroxidase-Konjugat und anschließender Farbreaktion kann der Biomarker ACPA<br />

nachgewiesen werden. Diese Entwicklung hat nicht nur zu einer deutlichen<br />

Verbesserung in der Labordiagnostik geführt, sondern ermöglicht auch die Diagnose<br />

der Krankheit in frühen Stadien.<br />

Desweiteren eignen sich cyclische Peptide auch als molekulare Werkzeuge bei der<br />

Suche nach einem hoch affinen Rezeptor (oder beim Verständnis des Struktur-<br />

Wirkungs-Mechanismus). [6] Die konformative Einschränkung der cyclischen Peptide<br />

erleichtert die Bestimmung der für die biologische Wirkung bedeutenden drei-<br />

dimensionalen Struktur der aktiven Substanzen.<br />

3

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