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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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3 Sollbruchstellen<br />

Neben der Bromcyanspaltung zur Fragmentierung von Polypeptiden findet man in<br />

der Literatur auch zahlreiche Beispiele, in denen Methionin als Linkergruppe in der<br />

SPPS eingesetzt wurde. [16, 21, 27, 46-50] Nach der Standard-Fmoc-SPPS wird das<br />

Peptid dabei üblicherweise durch Behandlung mit einer Lösung, bestehend aus<br />

BrCN in 70% wässriger TFA (70 mg/ml), vom Harz abgespalten.<br />

Abb. 3.13 Cyclisches Peptid mit Methionin als Linker zum Harz und Sollbruchstelle im<br />

Peptidzyklus. Durch Behandlung mit BrCN wird das Peptid vom Harz<br />

gespalten und der Ring geöffnet. Man erhält ein lineares Peptid in Lösung.<br />

Inspiriert von diesen Arbeiten kam der Gedanke auf, Methionin nicht nur als Linker,<br />

sondern zusätzlich als Sollbruchstelle im cyclischen Peptid zu verwenden. Wird ein<br />

solches System einer BrCN-Behandlung ausgesetzt, so sollte simultan das Peptid<br />

vom Harz gespalten und der peptidische Ring geöffnet werden. Man erhält ein<br />

lineares Peptid in Lösung, welches nun einer Sequenzierung unterzogen werden<br />

kann.<br />

Um das Potential von Methionin als Sollbruchstelle im Zyklus zu überprüfen, wurde<br />

zunächst Peptid 27-33 an SieberAmid-TentaGel-Harz synthetisiert (Abb. 3.14). Im<br />

Hinblick auf eine spätere Sequenzierung des Peptids mittels Massenspektrometrie,<br />

wurde zwischen dem Peptidzyklus und dem Trägerharz eine kurze Massenspacer-<br />

sequenz, bestehend aus -βAla-Pro-Pro-Arg-, synthetisiert. Der Spacer nutzt in<br />

zweierlei Hinsicht. Erstens bringt er die zur Sequenzierung notwendigen Peptid-<br />

fragmente in einen Massenbereich größer 500 m/z und somit über den<br />

Massenbereich der Matrix-Hintergrund-Signale im MALDI-Experiment. Zum Zweiten<br />

wird durch die Anwesenheit von Arginin eine positive Ladung im Peptid gesichert,<br />

welche für die massenspektrometrische Detektion nötig ist.<br />

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