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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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4 Analytik<br />

Unsere Wahl für den Linker fiel auf Methionin. (Die Verwendung von Methionin als<br />

Sollbruchstelle wurde in Abschnitt 3.2 ausführlich beschrieben und diskutiert). Auch<br />

in diesem Peptid wurde die bereits erwähnte Massenspacersequenz -βAla-Pro-Pro-<br />

Arg- eingebaut. Die Synthese des linearen Vorläuferpeptids 75 erfolgte nach<br />

Standard-Fmoc-SPPS-Bedingungen am Peptidsynthesizer. Der Syntheseverlauf<br />

wurde mittels Leitfähigkeitsmessung der Fmoc-Abspaltlösung verfolgt. Nach<br />

Abspaltung der Allyl- bzw. Alloc-Schutzgruppe erfolgte die Seitenkettencyclisierung<br />

nach Aktivierung mit PyBOP. Mit der abschließenden Testabspaltung wurde das<br />

Peptid charakterisiert.<br />

Mit dem nun vorliegenden Cyclopeptid 77 wurden erste partielle Edman-Abbau-<br />

Experimente durchgeführt. Zunächst wurde mit einer größeren Menge Harz (2 mg,<br />

ca. 1.600 Harzkugeln) begonnen, um eventuelle Probleme der Nachweisempfindlich-<br />

keit zu umgehen. Im ersten Schritt erfolgte die Abspaltung der noch am Peptid<br />

vorhandenen säurelabilen Schutzgruppen (Boc und Pbf) durch eine ausführliche<br />

TFA-Behandlung der Harzkugeln. Daraufhin wurde das Harz ausgiebig mit<br />

Dichlormethan, Acetonitril und Wasser gewaschen. Das anschließende Waschen der<br />

Kugeln mit Pyridin sowie einer Mischung aus gleichen Teilen Pyridin, Wasser und<br />

0,1% Triethylamin garantierte einen unprotonierten N-Terminus. Nur wenn am<br />

N-Terminus ein freies Elektronenpaar vorliegt, kann der nucleophile Angriff an das<br />

Edman-Reagenz (PITC) erfolgen. Für die Kupplung wurde zum Harz eine unmittelbar<br />

vor dem Gebrauch hergestellte Lösung von PITC und FmocOSu in Pyridin (ca. 30:1)<br />

aufgezogen. Das festphasengebundene Peptid lag nun also als Phenylthiocarbamat-<br />

Derivat bzw. mit Fmoc gecappt vor. Der Kupplung folgten einige Waschschritte mit<br />

Pyridin, Acetonitril und Dichlormethan zum Entfernen der überschüssigen<br />

Reagenzien. Durch Behandlung des Peptidylharzes mit TFA erfolgte die Abspaltung<br />

der N-terminalen Aminosäure, so dass ein „neuer“ freier N-Terminus vorliegt. Beim<br />

ersten Abbauschritt, der Ringöffnung, verbleibt das N-terminale Aminosäurederivat<br />

über die Seitenkettenverbrückung im Molekül erhalten. Bei den darauffolgenden<br />

Zyklen wurde die jeweils entstehende Anilinothiazolinon-(ATZ)-Aminosäure aus dem<br />

Molekül gespalten und anschließend weggewaschen. Durch Waschen der Harz-<br />

kugeln und Einstellen basischer Bedingungen begann ein neuer Abbauzyklus.<br />

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