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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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4 Analytik<br />

Fragmentionen der Seitenketten auf. [77, 78] Aus den Fragmentspektren können dann<br />

Informationen über die Primärstruktur abgeleitet werden. [45]<br />

In der hier vorliegenden Arbeit wurden die MS(n)-Experimente zur De-novo-<br />

Sequenzierung an einem Esquire3000 plus -Massenspektrometer (Bruker Daltonics)<br />

durchgeführt. Das Gerät verfügt über eine API-ESI (atmospheric pressure interface-<br />

electrospray ionization)-Quelle (Abb. 4.3). Hier werden die Ionen generiert, fokussiert<br />

und anschließend zur Ionenfalle transportiert. Die Elektrosprayionisierung findet bei<br />

Atmosphärendruck statt, die anschließende Analyse jedoch im Hochvakuum, was<br />

über eine spezielle Schnittstelle realisiert wird. Das Herzstück des Gerätes bildet die<br />

elektrische Ionenfalle (ion trap, also der Massenanalysator). Hier werden die Ionen in<br />

einem geeigneten elektrischen Feld gefangen gehalten. Die Ionen können für<br />

variable Zeit (Mikrosekunden bis Sekunden) auf stabilen Bahnen gehalten werden.<br />

Zur Aufnahme eines gewöhnlichen Spektrums werden die Ionen schließlich mit Hilfe<br />

von Multipolfeldern nach ansteigendem m/z-Wert aus der Falle ejiziert und mit einer<br />

Konversionsdynode mit Sekundärelektronenvervielfacher (SEV) nachgewiesen.<br />

Möchte man hingegen ein MS(n)-Experiment zur De-novo-Sequenzierung<br />

durchführen, so muss zunächst das gewünschte intakte Peptidion in der Ionenfalle<br />

isoliert werden. Durch Einstrahlung eines breiten Frequenzspektrums, welches eine<br />

Lücke bei der Resonanzfrequenz des gewünschten Ions besitzt, werden alle anderen<br />

Ionen aus der Ionenfalle entfernt, so dass nur noch das gewünschte Ion (precursor-<br />

ion, Mutter-Ion) vorliegt. Anschließend wird das isolierte Mutter-Ion mit seiner<br />

Resonanzfrequenz angeregt. Die Amplitude bleibt dabei jedoch so gering, dass das<br />

Ion nicht aus der Ionenfalle katapultiert wird. Das so angeregte Ion kollidiert mit in der<br />

Falle befindlichen Heliumatomen, was schließlich zur Fragmentierung führt. Diese<br />

Fragmentierung wird als CID (collision induced dissociation) bezeichnet. [79] Durch<br />

anschließende Massenanalyse wird ein Fragment-Spektrum erhalten. Um den Ablauf<br />

aufzuzeigen, bezeichnet man solche Spektren mit MS („Anzahl der<br />

Isolierungsschritte +1“)/ „Masse des isolierten Ions“. Der Prozess aus Isolierung der<br />

gewünschten Ionenspezies, Fragmentierung und anschließender Massenanalyse<br />

kann mehrfach wiederholt werden. MS(3)/ 966,4 ->572,2 m/z steht beispielsweise für<br />

folgenden Ablauf: Das Ion mit 966,4 m/z wurde isoliert und fragmentiert,<br />

anschließend wurde das dabei entstandene Ion mit 572,2 m/z isoliert und ebenfalls<br />

fragmentiert.<br />

49

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