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Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

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3 Sollbruchstellen<br />

Die Literaturausbeuten der Spaltung zeigten eine große Variabilität (40-80%).<br />

Sowohl Zeitler et al. [66] als auch Fontana et al. [67] weisen darauf hin, dass der Erfolg<br />

der Spaltung stark vom Reinheitsgrad des Reagenzes abhängt. Es gilt daher stets zu<br />

beachten, dass es sich um ein lichtempfindliches Reagenz handelt, welches sich bei<br />

Raumtemperatur leicht zersetzt.<br />

Häufig beobachtete Nebenreaktionen sind die Oxidation von Methionin (Sulfid zu<br />

Sulfoxid), Disulfidbildung bei Cystein und eine elektrophile Bromierung von<br />

Tyrosin. [68] Durch kurze Reaktionszeiten und Verminderung der Konzentration wurde<br />

versucht, diese möglichst zu eliminieren. [69]<br />

Um die prinzipielle Einsatzmöglichkeit von Tryptophan als Sollbruchstelle in einem<br />

cyclischen Peptid zu untersuchen, wurde das festphasengebundene Peptid 63<br />

herangezogen, welches einen homodeten Zyklus aufweist. (Abb. 3.24) Die Synthese<br />

der linearen Vorläufersequenz 61 erfolgte am Peptidsynthesizer unter Standard-<br />

Fmoc-SPPS-Bedingungen. Der Verlauf der Reaktion wurde mittels UV-Monitoring<br />

überprüft. Als polymerer Träger diente TentaGel, da dieser in einer späteren<br />

Anwendung der Methode aufgrund seiner guten Quelleigenschaften im wässrigen<br />

Milieu der Träger der Wahl ist. Der Linker, der das Peptid mit dem Harz verbindet,<br />

muss so gewählt werden, dass er den basischen Bedingungen während der SPPS<br />

standhält. Außerdem ist eine Stabilität unter den Abspaltbedingungen der<br />

säurelabilen Schutzgruppen und der Allyl-Schutzgruppe, sowie zur BNPS-Skatol-<br />

Spaltung notwendig. Die Wahl des Linkers fiel hierbei auf Methionin. Als Aminosäure<br />

gewährt es die erforderliche Stabilität. Lediglich bei der oxidativen Halogenierung<br />

mittels BNPS-Skatol könnte es zur Sulfoxid-Bildung kommen; dies ist jedoch mit<br />

einer Reduktion, wie in Abschnitt 4.2.3.3 beschrieben, leicht umkehrbar. Zur<br />

Erleichterung der massenspektrometrischen Charakterisierung und Sequenzierung<br />

wurde auch hier eine Massenspacersequenz –ßAla-ßAla-Arg-Phe(4Br)- am<br />

C-Terminus des Peptids aufgebaut. Diese Spacersequenz sorgt für eine molekulare<br />

Masse größer als 500 Da für alle zur Sequenzierung notwendigen Fragmente. Durch<br />

die Anwesenheit von Arginin ist eine positive Ladung im Peptid gewährleistet. Und<br />

schließlich erleichtert para-Bromphenylalanin, durch das charakteristische<br />

Isotopenverteilungsmuster von Brom, die Auswertung der Massenspektren.<br />

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