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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Zustän<strong>de</strong> im Rundfunk. Aus Enttäuschungdarüber flüchtet er sich in die Kantine und veranstaltetregelrechte Alkoholexzesse: "Feldmann brachte es im Laufe<strong>de</strong>s Nachmittags auf run<strong>de</strong> fünfzig Brü<strong>de</strong>rschaften." 449 )Feldmann ist damit kein 'vorbildlicher' I<strong>de</strong>alist. Die Literaturkritikfällt über Breests Protagonisten <strong>de</strong>nn auchregelrecht her: Wolfgang Bittner beschreibt ihn in <strong>de</strong>r"Welt <strong>de</strong>r Arbeit" als "Narziß und Neurotiker", "ausgestattetmit einer gehörigen Portion negativer Eigenschaften".450 ) Walter Gallasch bezeichnet ihn in "Die Tat" sogarals "Ekel Feldmann". 451 ) Und Alexan<strong>de</strong>r U. Martens fragt, ob<strong>de</strong>nn wohl wirklich das System schuld sei an FeldmannsAbstieg:"Nicht vielleicht auch und viel eher ein falsches Verständnisvon <strong>de</strong>n Möglichkeiten <strong>de</strong>r Selbstverwirklichung?In welchem System, außer einem anarchischen,gäbe es <strong>de</strong>nn keine Zwänge, wie <strong>de</strong>nn wäre Zusammenlebenüberhaupt möglich ohne die Einsicht auch zur Anpassung?"452 )Daß ein Zeitungsredakteur einer "unabhängigen politischenTageszeitung" 453 ) die gegen Feldmann verhängten Zensurmaßnahmen<strong>de</strong>rart <strong>de</strong>utlich billigt, fin<strong>de</strong> ich bemerkenswert.Die letzte Gruppe von I<strong>de</strong>alisten i<strong>de</strong>ntifiziert sich nichtso stark mit <strong>de</strong>m Beruf <strong>de</strong>s Journalisten, son<strong>de</strong>rn sieht ihneher als Job wie je<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren. Folglich verbin<strong>de</strong>n dieseProtagonisten nicht so viele positive Vorbil<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>rBerufsausübung, sie sind auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite aber auchnicht bereit, Zensur o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Beschränkungen hinzunehmen:Der I<strong>de</strong>alismus ist bei ihnen eine Frage <strong>de</strong>r Professionalität.Ein typischer Vertreter dieser Gruppe ist Henning Streitbergin Jost Noltes "Eva Krohn o<strong>de</strong>r Erkundigungen nacheinem Mo<strong>de</strong>ll".Streitberg bemüht sich um guten, professionellen Lokaljour-449) ebenda, S. 165450) Wolfgang Bittner (mit Kurt B. Flaake): Zwei Romane,ein Thema. Die Journalisten und ihre Konflikte, in:Welt <strong>de</strong>r Arbeit, Nr. 25, 19.6.1980451) Walter Gallasch: Das beson<strong>de</strong>re Buch: Feldmanns sichererAbstieg. Ein Mann vom Fernsehen schrieb einenRoman über das Fernsehen, in: Nürnberger Nachrichten,19.3.1979, S. 5452) Alexan<strong>de</strong>r U. Martens: Das System ist schuld - wersonst? Ein Abteilungsleiter beim Fernsehen schreibtüber einen Abteilungsleiter beim Fernsehen, in: DarmstädterEcho, 14.7.1979453) Untertitel <strong>de</strong>s "Darmstädter Echo".

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