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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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In <strong>de</strong>r Flut von Informationsangeboten und Unterhaltung sinddie Orientierungspunkte untergegangen, das Individuum stehtratlos in einer disparaten Welt von unpersönlichen WortundBe<strong>de</strong>utungshülsen. Birgitta Ashoff interpretiert dieSituation Johanns:"Innenwelt und Außenwelt <strong>de</strong>r in Frage gestellten Wirklichkeitlösen sich in Bestürzung auf. Mit beruflicherRoutine kaschiert <strong>de</strong>r zutiefst verunsicherte Johannseine Zweifel an Wahrnehmungen und Vorstellungen. Einefast ausweglose Situation für <strong>de</strong>n Nachrichtenredakteur,<strong>de</strong>r, wie zum Hohn, auch noch beruflich gezwungenist, Wirklichkeit qua Information zu vermitteln." 651 )Der sinnentleerte Umgang mit Nachrichten ist sowohl bei Johannals auch bei Kilian nur ein Symptom für die Gesamtsituation<strong>de</strong>r Figuren, an <strong>de</strong>m ihre gestörte Realitätsempfindung<strong>de</strong>utlich wird. Gleichzeitig wird gezeigt, daßauch in <strong>de</strong>n Medien <strong>de</strong>r Umgang mit Nachrichten besinnungslosvor sich geht. Es kommt nicht darauf an, was Nachrichtenbe<strong>de</strong>uten, son<strong>de</strong>rn wie sie verbreitet und damit vermarktetwer<strong>de</strong>n können. Die Information wird austauschbar.Dennoch hat die literarische Darstellung eigener Erfahrungengera<strong>de</strong> für Jürgen Becker - er leitet die Hörspielredaktion<strong>de</strong>s Deutschlandfunks - einen großen Stellenwert inseiner Erzählung:"Für mich war es sehr interessant zu sehen, wie einesolche Figur einen Autor auch viel freier macht, in<strong>de</strong>mdiese Figur viel mehr übernehmen, tragen kann alsjenes Rollen -'Ich', das mit <strong>de</strong>r Person <strong>de</strong>s Autorsi<strong>de</strong>ntisch ist." 652 )Sehr stark aus eigenen Erfahrungen heraus schreiben die indieser Untersuchung vertretenen Autorinnen. Sie selbst bewegensich zumeist in bei<strong>de</strong>n Metiers, <strong>de</strong>m journalistischenwie <strong>de</strong>m schriftstellerischen - nur Barbara Frischmuth arbeitetnicht selbst in <strong>de</strong>n Medien.In allen vorliegen<strong>de</strong>n Erzähltexten schreiben<strong>de</strong>r Frauentaucht <strong>de</strong>r Konflikt zwischen Beruf und Privatleben an zentralerStelle auf. Bei Brigitte Klump und Monika Maron651) Birgitta Ashoff: Jürgen Becker: 'Erzählen bis Osten<strong>de</strong>',in: Bayerisches Fernsehen, Redaktion Kultur undNaturwissenschaften, Kunst und Literatur, Sendung: Bücherbeim Wort genommen, 1.11.1981, 22.05 Uhr, III.Programm.652) Jürgen Becker (Zitat) in: Kölner Stadt-Anzeiger, 3.12.1981: Die Rückkehr <strong>de</strong>s Landschaftsmalers. Gespräch mit<strong>de</strong>m Kölner Schriftsteller Jürgen Becker

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