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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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am häufigsten anzutreffen - vermutlich, weil sie neue Figurenin das Geschehen einführen und die Handlung beleben.Außer<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r Fragen stellen<strong>de</strong> Reporter in <strong>de</strong>r Öffentlichkeitdas anschaulichste Berufsbild <strong>de</strong>s Journalismus.Ziel <strong>de</strong>s Interviews ist neben <strong>de</strong>r reinen Wissensabfrage,<strong>de</strong>m Interviewten Aussagen abzuringen, die dieser eigentlichgar nicht preisgeben wollte.Die fiktiven Reporter bedienen sich verschie<strong>de</strong>ner Tricks,um das zu erreichen:Am besten ist es offenbar, vorsichtig zu beginnen und sichzu <strong>de</strong>n eigentlichen Themen erst vorzutasten. So verfahrenLaschen in Borns "Die Fälschung" 241 ) und Hans Krohn in JostNoltes "Eva Krohn" 242 ). Hans Krohn:"Was ich drauf hatte, war die Platte mit <strong>de</strong>m Berufs-Charme. Rezept: im Small Talk Vertrauen gewinnen, unauffälligdie Gesprächsführung übernehmen, und frühestensnach einer halben Stun<strong>de</strong> die erste halbwichtigeFrage stellen." 243 )Gut ist es, wenn man zum Einstieg über gemeinsame Interesseno<strong>de</strong>r Erfahrungen re<strong>de</strong>n kann, so etwa <strong>de</strong>r freie MitarbeiterHarry in Jörg Fausers "Rohstoff" im Gespräch mitWilliam S. Burroughs:"Ich versuchte Burroughs zu erklären, daß ich selbstvier Jahre Junkie gewesen war und in <strong>de</strong>m Bericht auchüber die Möglichkeiten schreiben wollte, von <strong>de</strong>m Zeugloszukommen. Burroughs hatte es mit Apomorphin geschafft.(...) Er machte eine neue Zigarette an. Errauchte Senior Service ohne Filter. Kette.'Was für ein Zeig haben Sie <strong>de</strong>nn genommen?' (...)" 244 )So wird <strong>de</strong>r Gesprächspartner interessiert und gesprächsbereit.Manchmal bedienen sich die Journalisten in <strong>de</strong>r Fiktion einesBlöffs, um Gesprächsbereitschaft zu erreichen. Sie verschweigenzum Beispiel die I<strong>de</strong>ntität als Reporter und geben241) Nicolas Born: Die Fälschung, a.a.O., S. 107242) Jost Nolte: Eva Krohn o<strong>de</strong>r Erkundigungen nach einemMo<strong>de</strong>ll, Roman, Frankfurt a.M. 1976243) ebenda, S. 53244) Jörg Fauser: Rohnstoff, Roman, Gütersloh o.J., S.73

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