Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

Meinung eigenverantwortlich zu äußern (...)". 104 )Aufgrund der bereits dargestellten Zwänge können es sichnur wenige Journalisten in der Bundesrepublik leisten, Formendes neuen Journalismus anzuwenden. Der neue Journalismusist noch die Ausnahme. Er findet sich etwa im Nachrichtenmagazin"Der Spiegel" oder in den 'Dossiers' der Wochenzeitung"Die Zeit".3.5. Journalisten in der DDRWährend die in der Schweiz und in Österreich feststellbarenEntwicklungen denen in der Bundesrepublik Deutschland vergleichbaresind, bietet die DDR in Hinblick auf den Journalismusein völlig abweichendes Bild."Die Massenmedien der DDR werden von der SED zentral geleitet."105 ) Diese Tatsache prägt das reale Berufsbild derJournalisten in der DDR grundlegend und findet sich wohlauch in der fiktiven Beschreibung des Journalismus in denErzähltexten aus der DDR wieder.Die Aufgaben der sozialistischen Journalistik wurden vonLenin definiert und gelten natürlich auch für die DDR:"Die Zeitung ist nicht nur ein kollektiver Propagandistund kollektiver Agitator, sondern auch ein kollektiverOrganisator." 106 )Grundsätzliche Forderungen an die DDR-Medien sind: "Verbundenheitmit der Arbeiterklasse und Ergebenheit gegenüber'ihrer' Partei auf der Basis des Marxismus-Leninismus." 107 )"Eine zentrale Lenkungsinstanz (in der DDR die Abteilung104) Hans Günter Wiegand: Öffentlich-rechtliche Massenmedienim Dienst von Bürgerinitiativen - Thesen. Vortragim Rahmen der Steirischen Akademie, 5.-9.11.1976 inGraz, zit nach Fabris, Journalismus, a.a.O., S. 231,Anm. 82.105) Wilfried Scharf: Das Bild der Bundesrepublik Deutschlandin den Massenmedien der DDR, Europäische Hochschulschriften,Reihe XXXI, Band 68, Frankfurt a.M.1985, S. 3106) Wörterbuch der sozialistischen Journalistik, Karl-Marx-Universität Leipzig, 1981, S. 70107) Verena Blaum : Ideologie und Fachkompetenz. Das journalistischeBerufsbild in der DDR, Bibliothek Wissenschaftund Politik, Band 34, Köln 1985, S.100