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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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er sich um seine Rückkehr in <strong>de</strong>r Redaktion sorgt und auf<strong>de</strong>m laufen<strong>de</strong>n bleibt, in<strong>de</strong>m er regelmäßig 'seine' Zeitungliest."Dem Blatt, für das ich schreibe, sollte ich einLebenszeichen schicken. Sie warten auf meine Beiträge.Ich liefere nicht, und das ohne Entschuldigung. Ichweiß nicht, wie lange ich ihnen fehle, vielleicht istmein Platz in <strong>de</strong>n Spalten gefähr<strong>de</strong>t, weil Krappen, <strong>de</strong>rjüngere, hinter mir steht und auf seine Chancewartet." 505 )Diese Angst vor <strong>de</strong>m Jüngeren zeigt die Krise, in <strong>de</strong>r sich<strong>de</strong>r Kritiker befin<strong>de</strong>t: Sehr schnell hatte er offenbar seineBerufsi<strong>de</strong>ale über Bord geworfen - sie wer<strong>de</strong>n nicht ausführlichdargestellt - und fin<strong>de</strong>t nun wenig Positives, wenner über sein Berufsleben nach<strong>de</strong>nkt:"Dieser Journalist hat die Jahre im Kinosessel verbracht,er ist nach <strong>de</strong>r Vorstellung in sein Autogestiegen, nach Hause gefahren und hat seine Gesinnungskritikenfür seine bevorzugten Filmemachergeschrieben.""Ich war ein professioneller Kritiker gewor<strong>de</strong>n. Erstjetzt fiel mir auf, wie wenig ich gelebt hatte. UndNelly sagte: Wie fühlt man sich, wenn man tot ist?" 506'Professionell' meint hier wohl eher angepaßt und kritiklos.Der altern<strong>de</strong> Redakteur macht sich Sorgen, weil er mangelsProfil leicht ersetzbar gewor<strong>de</strong>n ist.Deshalb versucht er etwas Neues, er beginnt, in FiedlersAuftrag ein Drehbuch zu schreiben und seine Erfahrungen alsKritiker somit selbst <strong>de</strong>r Kritik zu stellen. Mit Fiedlerwill er die Medien von <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite her für sich einnehmen.Fiedler: "Wir beliefern die Medien. Wir haben <strong>de</strong>nBiß." 507 )Das erzählen<strong>de</strong> Ich in "Die fünfte Jahreszeit" flieht ehervor <strong>de</strong>r Anpassung als vor einer Midlife-Crisis aus <strong>de</strong>mJournalismus. Der Protagonist, ein Drehbuchautor, ist unzufrie<strong>de</strong>nmit seinen Auftragsarbeiten und bemerkt, daß ersich zunehmend <strong>de</strong>n Produktionsbedingungen <strong>de</strong>s Rundfunksangepaßt hat:505) Günter Seuren: Die Asche <strong>de</strong>r Davidoff, a.a.O., S. 103506) ebenda, S. 13, S. 107507) ebenda, S. 162

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