Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

"Das Projekt Eden" und Blumer aus Otto F. Walters "Die Verwilderung".Heinrich Immanuel Bode zieht in Gert Heidenreichs"Der Ausstieg" sogar die letzte aller denkbaren Konsequenzenund begeht Selbstmord.Ganz direkt rechnet Rainer Horbelt mit den Medien ab, vorallem mit dem Rundfunk. In seinem Roman werden eine Reihevon Namen genannt, die für ihn in Verbindung mit journalistischerUnfreiheit und Zensur stehen. 533 )Die Geschehnisse werden nur geringfügig mit Fiktionangereichert, unter anderem mit dem die Zukunft projizierten'Projekt Eden', dessen Einbindung in den Gesamtzusammenhangmir aber mißlungen scheint. Außerdem wird dieFiktion einer Herausgeberschaft aufgebaut, vermutlich, umdie Direktheit der Darstellung doch noch abzumildern.Der Roman hat stark autobiographische Züge, denn der Autorhat sich in der Figur des Don Sensburg auch selbst abgebildet.534 )Don Sensburg verkörpert einen frustrierten Rundfunkredakteurund Drehbuchschreiber, der sich von Zensurmaßnahmengebeutelt sieht und kaum noch an eine Wirkung der Medienglaubt:"'Du kannst durch Massenmedien kein Verhalten verändern.Das geht nicht. Ein Fernsehfilm, ein Videospielliefert Modelle. Du mußt die Umsetzung von der einenRealität in die andere Realität ermöglichen.'" 535 )Das aber scheint unmöglich, schon deshalb, weil derartigeVersuche auf den Widerstand von Intendant und Rundfunkratstoßen. Don Sensburg sieht keine Möglichkeiten, diese Kontrollenzu umgehen, die Devise heißt:"Terrain zurückgewinnen, wiedergutmachen. Sich einstellenauf die veränderte Situation. Sich anpassen.Öffentlich." 536 )533) Im Roman selbst sind die Namen verschlüsselt, sie werdenaber in einem umfangreichen Anhang aufgelöst.534) Diesen Zusammenhang schlüsselt er selbst auf: RainerHorbelt: Das Projekt Eden..., a.a.O., S. 339: "Semnureisoder Don Sensburg. Projektionen des Ichs."535) ebenda, S. 210536) ebenda, S. 37