13.07.2015 Aufrufe

Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4.4. Zusammenfassen<strong>de</strong> SchlußfolgerungenDie Untersuchung <strong>de</strong>s Arbeitsfel<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r fiktiven Journalistenführt zu einigen überraschen<strong>de</strong>n Ergebnissen.Ganz im Gegensatz zu meiner These, daß neuere Erzähltextedie Fortschritte in <strong>de</strong>r Medientechnik <strong>de</strong>r letzten zweiJahrzehnte wohl wie<strong>de</strong>rspiegeln wür<strong>de</strong>n, wird Medientechnikin <strong>de</strong>n untersuchten Texten nur am Ran<strong>de</strong> thematisiert. Insbeson<strong>de</strong>redie 'Neuen Medien' kommen nur sehr selten vor undwer<strong>de</strong>n in keinem <strong>de</strong>r Texte erklärend behan<strong>de</strong>lt.Vorherrschend sind zwei Umgangsweisen mit Technik: entwe<strong>de</strong>rein völlig unspektakulärer Umgang mit neuen Techniken - wieetwa bei Christine Grän - o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren teilweise bzw. völligeAblehnung - etwa bei Rainer Horbelt.Wer in <strong>de</strong>r erzählen<strong>de</strong>n Literatur <strong>de</strong>r Gegenwart differenzierteAuseinan<strong>de</strong>rsetzungen mit neuer Medientechnik erwartet,wird enttäuscht. Vorherrschend sind stark vereinfachen<strong>de</strong>Darstellungen, die <strong>de</strong>r Technik nicht gerecht wer<strong>de</strong>nkönnen, o<strong>de</strong>r, vor allem in <strong>de</strong>r Trivialliteratur, diefür Laien kaum verständliche Fachsprache von technisch versiertenJournalisten.Sehr ausführlich und differenziert sind dagegen dieSchil<strong>de</strong>rungen von Redaktion und journalistischer Tagesarbeit.Redaktionen wer<strong>de</strong>n zum Teil genau beschrieben und inihrem Zusammenspiel gezeigt, die Erzähltexte dringen sehrweit in <strong>de</strong>n redaktionellen Alltag ein.Beson<strong>de</strong>res Augenmerk richten viele Autoren auf Konflikteinnerhalb <strong>de</strong>r Redaktion. Redaktionelle Querelen und Konfliktemit Vorgesetzten wer<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs ausführlichdargestellt und beleuchten gegenseitige Abhängigkeiten undZwänge. Allerdings wer<strong>de</strong>n nur selten, wie etwa bei Breest,übergreifen<strong>de</strong> Zusammenhänge hergestellt, die etwa auch dieZwänge <strong>de</strong>r Vorgesetzten umfassen. Die Konflikte bleibenzumeist auf <strong>de</strong>r Stufe zwischen Redakteur und direktemVorgesetzen verhaftet, <strong>de</strong>r in diesem engen Blickwinkelschnell zum Feind wird.Gera<strong>de</strong> in journalistischen Konflikten wer<strong>de</strong>n auch dasSelbstbild <strong>de</strong>r Redakteure und Reporter und ihre Auffassungenzu jornalistischen Moralbegriffen ausführlich gezeigt.Damit wer<strong>de</strong>n die Zwänge und Probleme, die innerhalb <strong>de</strong>r Medienherrschen, individuell nachvollziehbar und verständlich.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!