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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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Dabei wird thematisiert, was die bei<strong>de</strong>n Formen unterschei<strong>de</strong>t:Der Journalismus bleibt <strong>de</strong>r Aktualität verbun<strong>de</strong>n undkann nur begrenzt Hintergrün<strong>de</strong> und Zusammenhänge aufzeigen,die Literatur dagegen füllt genau diese Lücke, in<strong>de</strong>m sieaktualitätsunabhängig ist und Gefühle, Gedanken und weitläufigeHintergrün<strong>de</strong> mit einbezieht. Der Anspruch <strong>de</strong>rLiteratur ist insofern 'höher', als daß sie sich <strong>de</strong>n dauerhaftenStrukturkonflikten widmet o<strong>de</strong>r dies wenigstensanstrebt - zumin<strong>de</strong>st wird sie in <strong>de</strong>r Literaturkritik nachdiesem Maß beurteilt.In einigen Texten wird versucht, journalistische Formen inliterarische Texte einzubin<strong>de</strong>n, um damit größere Autentizitätzu erreichen. Deutlichstes Beispiel ist Dieter WellershoffsRoman "Einladung an Alle", <strong>de</strong>r eine neue Form <strong>de</strong>r"realistischen Literatur" einführt. Diese formalen Einflüsseauf die Literatur konnten in dieser Arbeit allerdingsnur ange<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n.Beson<strong>de</strong>rs intensiv ist das Verhältnis von Journalismus undLiteratur in <strong>de</strong>n Texten aus <strong>de</strong>r DDR. Weil dort <strong>de</strong>r Journalismusrigi<strong>de</strong>n staatlichen Beschränkungen unterworfen ist,übernimmt die Literatur zum Teil journalistische Aufgaben.684 )Die Schriftsteller in <strong>de</strong>r DDR bringen durchweg politischeKritik in ihre Erzähltexte ein, allerdings ist sie, je nachpolitischem Standort und befürchteten Zensurmaßnahmen, mehro<strong>de</strong>r weniger offen. Aber auch die kritischen Autoren wollenihre Kritik als konstruktiv verstan<strong>de</strong>n wissen und stellendie DDR-Politik nicht grundsätzlich in Frage - selbst dannnicht, wenn sie ihre Texte erst nach <strong>de</strong>r Übersiedlung in<strong>de</strong>n Westen schreiben (Brigitte Klump: "Das rote Kloster").Schriftsteller in <strong>de</strong>r DDR sind stärker als ihre westlichenKollegen mit politischer Realität konfrontiert. Wenn siesich entschei<strong>de</strong>n, die von ihren Lesern erwartete kritischePosition einzunehmen und zu gesellschaftlichen Fragen Stellungbeziehen, sind sie gezwungen, taktisches Geschick zuentwickeln. Denn nur, wenn ihre Texte in <strong>de</strong>r DDR auch erscheinendürfen, kann ihre Kritik die Adressaten erreichenund - möglicherweise - wirken.Zuletzt noch eine zusammenfassen<strong>de</strong> Schlußfolgerung, die ichpersönlich aus <strong>de</strong>r Beschäftigung mit <strong>de</strong>m Forschungsgegenstandziehe:684) Die Autoren nehmen insofern direkten Bezug auf dieDDR-Medienrealität, vergleiche Kapitel 3.5., These 6.

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