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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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Bild <strong>de</strong>r Protagonist von seinem Chef hat.Jürgen Breest läßt <strong>de</strong>n Redakteur Feldmann anläßlich einesWechsels in <strong>de</strong>r Verwaltungsspitze seiner Sen<strong>de</strong>anstaltdarüber spekulieren, wie <strong>de</strong>r neue Mann wohl einzuschätzensei:"Es war vom neuen Verwaltungsdirektor seines Sen<strong>de</strong>rsdie Re<strong>de</strong>. Intendant Fahrenholz hatte <strong>de</strong>n erst dreißigjährigenJuristen Dr. Harald Bremer aus <strong>de</strong>r Rechtsabteilungzum Direktor berufen, gegen heftigen Protestaus <strong>de</strong>r Belegschaft und gegen die Be<strong>de</strong>nken <strong>de</strong>s Rundfunkrats.Bremer war somit <strong>de</strong>r jüngste Direktor aller<strong>de</strong>utscher Rundfunk- und Fernsehanstalten. (...) Bremerwar nicht sein Freund. Sie hatten mehrmals wegen juristischerProbleme seiner Sendungen miteinan<strong>de</strong>r zu tungehabt und sich auf Anhieb nicht gemocht. Bremer, <strong>de</strong>rKarrierist, wie er im Buche stand. Es ging ihm nie umSendungen, um Inhalte, son<strong>de</strong>rn nur darum, wie er alsJurist am besten wegkam und am meisten auffiel. Feldmannhatte ihm einmal im Zorn die Fähigkeit abgesprochen,bei journalistischen Fragen mitre<strong>de</strong>n zu können.Sei<strong>de</strong>m waren sie sich nur noch mit eisiger Höflichkeitbegegnet. Dieser Mann war also <strong>de</strong>r Intimus <strong>de</strong>s Intendanten.Und jetzt auch noch mit <strong>de</strong>r nötigen Macht ausgestattet.Feldmann hatte Magenschmerzen." 168 )Feldmanns Befürchtungen bewahrheiten sich. Trotz<strong>de</strong>m seineKollegen zunächst zuversichtlich sind, <strong>de</strong>n neuen Direktor"ganz dufte" fin<strong>de</strong>n 169 ) und von ihm erwarten, daß er in dasProgramm "nicht reinre<strong>de</strong>n" wird 170 ), än<strong>de</strong>rt sich das Arbeitsklimain <strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>anstalt.Wehrenberg, Feldmanns direkter Vorgesetzter, setzt ihn zunehmendunter Druck und verbietet die Produktion eines vorbereitetenFilmbeitrags über eine KBW-Aktivistin. Feldmannvermutet hinter <strong>de</strong>r Entscheidung verän<strong>de</strong>rte politische Rahmenbedingungenim Sen<strong>de</strong>r, weil Wehrenberg keinen wirklichinhaltlichen Grund für die Absetzung präsentieren kann undsich einfach darauf zurückzieht, er könne und wolle <strong>de</strong>nFilm nicht verantworten: "Ich erteile die Drehgenehmigungnicht, das ist alles." 171 )Feldmann versucht, gegen diese Entscheidung anzukämpfen undspricht beim Intendanten vor. Aber er hat bereits verloren:Breest schil<strong>de</strong>rt schon die Gesprächsvereinbarung am Telefonmit einem so ironisch-distanzierten Unterton, daß sofortklar wird, wie Feldmann mit seinem Protest ins Leere läuftund sich lächerlich macht:168) Jürgen Breest: Dünnhäuter, a.a.O., S. 42f.169) Feldmanns Kollege Huxoll über Bremer, ebenda, S. 53170) Feldmanns Kollege Noltenius über Bremer, ebenda, S. 51171) ebenda, S. 63

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