Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

sagte: Füttere mich, Klatschklatsch, ich braucheStoff, und du bist zu nichts anderem da, als mich undden Verleger und die Leser zu befriedigen." 131 )Christine Grän kommt als einzige Journalistin in ihrem Romanohne Fachbegriffe aus.Otto Jägersberg beschreibt in seiner Erzählung "DerFernsehreporter unterwegs, hoppla" 132 ) die Produktion einesFernsehbeitrags im Schneideraum schon in Anklängen journalistischerFachsprache:"Ansonsten wissen Kameramann und Cutterin allein, wieman so einen Bericht zusammenstaucht. (...) Das Materialläuft aus, die Vogel [Name der Cutterin, P.B.]stoppt den leerlaufenden Teller, stülpt sich denweißen Handschuh über die Schnippelrechte und willsich ins Handwerk stürzen. 133 )In diesem Studio wird also noch konventionell mit Zelluloidproduziert; vom Leser wird verlangt, daß er den Vorgang desFilmschnitts vor Augen hat und mit den Bezeichnungen "Cutterin"und "Teller" in diesem Zusammenghang etwas anfangenkann. Weitere Fachbezeichnungen wie z.B. "Take" folgen. 134 )Auch in anderen Erzähltexten journalistisch erfahrener Autorenfinden sich medienspezifische Fremdworte für technischeVerfahren und Einrichtungen. So werden in Hermann131) ebenda, S. 56132) Otto Jägersberg: Der Fernsehreporter unterwegs, hoppla,in: Otto Jägersberg: Der letzte Biß. Geschichtenaus der Gegenwart, Zürich 1977, hier Zürich 1988,S. 130-149133) ebenda, S. 134134) Cutterin ist die Schnitttechnikerin, "Teller" bezeichneteine der horizontal angeordneten Filmspulen desSchneidegeräts, "Take" ist ein Filmstreifen mit einerEinzelszene. Siehe: Manfred Buchwald: DarstellungsundSendeformen, in: Gerhard Schult / Axel Buchholz(Hrsg.): Fernsehjournalismus. Ein Handbuch für Ausbildungund Praxis, München 2 1984, S. 303