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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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"Schweigen schon <strong>de</strong>shalb, weil das Sprechen eine nochgrößere Gemeinheit wäre. Bei<strong>de</strong> wollten sie einan<strong>de</strong>rnicht quälen. Und manches Nach<strong>de</strong>nken darüber warnichts wert, weil danach auch nichts weiterging, weileiner danach nur immer auf dieselbe Stelle prallte unddaran kratzte und pochte." 622 )Born gibt seinem Roman kein vor<strong>de</strong>rgründig positives En<strong>de</strong>.Dennoch meine ich - an<strong>de</strong>rs als etwa Ulrich Greiner inseiner Rezension 623 ) - daß <strong>de</strong>r Roman positive Handlungsansätzeund Hoffnungen vermittelt. Allerdings sind sieweniger am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Handlung als vielmehr in ihren HöheundWen<strong>de</strong>punkten ablesbar, wärend <strong>de</strong>r Romanschluß - <strong>de</strong>r immerhineinen Neuanfang markiert - eher vor überzogenenIllusionen warnt.Kernpunkt <strong>de</strong>r Aussage ist, daß das Individuum Farbe bekennenmuß, um aus einer tatenlosen Hilflosigkeit zu aktiverTeilnahme zu gelangen. Selbstmitleid, das bei Laschen biszur Selbstverachtung führt 624 ), soll überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n zugunsteneiner Selbstsicherheit, die in Ariane vorgeführtwird und die auch Laschen in Momenten <strong>de</strong>r Zufrie<strong>de</strong>nheitmehrfach erreicht.Gera<strong>de</strong> in diesem Zusammenhang kommt <strong>de</strong>m Thema Journalismusin Borns Roman zentrale Be<strong>de</strong>utung zu. Denn es sind meistjournalistische Zusammenhänge, in <strong>de</strong>nen Zufrie<strong>de</strong>nheit undSelbstsicherheit - aber auch Rückfälle daraus - beschriebenwer<strong>de</strong>n. Laschens Entwicklung von gefühllosem Verständnis<strong>de</strong>r Bürgerkriegsparteien, das zwar neutral, aber letztlichbezuglos bleibt, zu streitbarer persönlicher Teilnahme wirdgera<strong>de</strong> in seinem journalistischen Umschwung von 'mör<strong>de</strong>rischer'Objektivität zu 'fiebriger Schreibwut' ver<strong>de</strong>utlicht.In<strong>de</strong>m Laschen diese Entwicklung aufgrund von Rückfällenin die "gewohnte und verachtete Art" <strong>de</strong>s Schreibens625 ) mehrfach durchläuft, tritt die darin vermittelteAussage ins Zentrum <strong>de</strong>s Romans.622) ebenda, S. 317623) Ulrich Greiner: Dies bleibt uns. Nicolas Borns Roman"Die Fälschung" und ein Nachtrag, in: Merkur. DeutscheZeitschrift für europäisches Denken, hg. von HansSchwab-Felisch, 34. Jg., 1980, S. 87ff.624) Nicolas Born: Die Fälschung, a.a.O., S. 67625) ebenda, S. 220

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