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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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mehr gerecht wird.Große Storys, die eigentlich <strong>de</strong>n Rahmen ihres Medienunternehmenssprengen, recherchieren auch Daniel Ross in JohannesMario Simmels "Die im Dunklen sieht man nicht" 461 )und Raoul Miller in Eckhart Schmidts "Die Story".Bei<strong>de</strong> Unterhaltungsromane behan<strong>de</strong>ln Kriminalgeschichten.Bei Schmidt geht es um <strong>de</strong>n gewaltsamen Tod eines Redakteurs.Simmel beschreibt internationale Verwicklungen umeinen Dokumentarfilm <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Supermächte. In bei<strong>de</strong>nRomanen setzen sich die Protagonisten im Laufe <strong>de</strong>rRecherchen Lebensgefahren aus, weil sie sich von <strong>de</strong>rErmittlug <strong>de</strong>r Wahrheit um keinen Preis abbringen lassenwollen. Diese Romane bleiben allerdings weitgehend Klischeevorstellungen<strong>de</strong>s Sensationsjournalismus verhaftet;vor allem bei Simmel, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n drogenabhängigen Daniel Rosslediglich als Funktionsträger eines naiven "Anwalts für dieMenschheit" einsetzt und die Redakteure einer Rundfunkanstaltals notorische Alkoholiker beschreibt:"'Hohoho!' sagte <strong>de</strong>r Regisseur am Pult in <strong>de</strong>r einenStock höher gelegenen Kabine. Er hieß Kramsky und wareinigermaßen betrunken. Das war er häufig. Sehr vieleMitarbeiter <strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>rs Frankfurt - und an<strong>de</strong>rer Sen<strong>de</strong>r- waren häufig einigermaßen betrunken." 462 )Differenzierter wird Jörg En<strong>de</strong>rs in F.J. Wagners "BigStory" dargestellt. Er bil<strong>de</strong>t als Kollege von Morlock einGegenbild zum Macher-Journalismus, in<strong>de</strong>m er <strong>de</strong>ssen hel<strong>de</strong>nhaftePosen hinterfragt und in kritischer Reflexion ein an<strong>de</strong>resJournalismus-Konzept an<strong>de</strong>utet.An<strong>de</strong>rs als Morlock hat En<strong>de</strong>rs eine sehr kritische Einstellungzum Jouralismus, weil er ihn als standpunktlosen Berufeigentlich verachtet:"Es kam nur auf eine Story an, auf die eigene. Zu ihrmuß man sich bekennen, zu seiner Frau, zu seinemStandpunkt.Manchmal benei<strong>de</strong>te er Menschen, die einen richtigenBeruf hatten. Es gab nur zwei richtige Berufe. Arztund Lehrer. Nur diese bei<strong>de</strong>n Berufe zählten für En<strong>de</strong>rs,weil es Berufe sind, durch die man praktischhelfen kann." 463 )En<strong>de</strong>rs läßt sich aber an<strong>de</strong>rerseits immer wie<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r461) Johannes Mario Simmel: Die im Dunklen sieht man nicht,Roman, München 1985, hier München 1988462) ebenda, S. 21463) F.J. Wagner: Big Story, a.a.O., S. 90

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