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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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wie<strong>de</strong>r durch zunehmen<strong>de</strong>n politischen Einfluß auf die öffentlich-rechtlichenRundfunkveranstalter gefähr<strong>de</strong>t.Dabei fin<strong>de</strong>t politische Einflußnahme vor allem durch <strong>de</strong>nsogenannten Parteienproporz bei Stellenbesetzungenstatt, 85 ) <strong>de</strong>r sich dann schließlich in <strong>de</strong>r Programmpraxisauswirkt. 86 ) Dazu Gisela Marx 87 ):"[...] die Vertreter <strong>de</strong>r gesellschaftlich relevantenGruppen in <strong>de</strong>n Gremien lassen sich fast bis auf <strong>de</strong>nletzten Mann (Frau) <strong>de</strong>n Parteien zuordnen, es bil<strong>de</strong>nsich regelrechte Fraktionen, die <strong>de</strong>n politischen Parteiendas Sagen überlassen. So haben sich (im ZDFz.B.) um die großen Parteien herum ominöse 'Freun<strong>de</strong>skreise'gebil<strong>de</strong>t, die sich womöglich noch als Freun<strong>de</strong><strong>de</strong>s Fernsehens verstan<strong>de</strong>n wissen wollen." 88 )In <strong>de</strong>r Regel sind die Sympathisanten <strong>de</strong>r jeweiligenRegierungspartei in solchen 'Freun<strong>de</strong>skreisen' in <strong>de</strong>rÜberzahl und können auf alle wichtigen Entscheidungenwesentlichen Einfluß nehmen.Wichtigstes Argumentations- und Machtmittel ist dabei einverzerrtes Verständnis <strong>de</strong>r 'Programmausgewogenheit', dieeigentlich als eine gesetzliche Verpflichtung <strong>de</strong>s Rundfunksin <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik allen gesellschaftlichen GruppenGehör verschaffen sollte. 89 ) Sie wird aber nur immer genaudann als Argument gebraucht, wenn sich die stärkere Parteinicht positiv genug dargestellt sieht - mithin bei jegli-85) Beispiele dafür zeigt z.B.: Wolf Schnei<strong>de</strong>r: Unseretägliche Desinformation. Wie die Massenmedien uns indie Irre führen, Hamburg 1984, S.102ff.86) Die Rundfunkräte, die über Stellenbesetzungen entschei<strong>de</strong>n, bestehen zwar aus 'gesellschaftlich relevantenGruppen', wer<strong>de</strong>n aber aber zum Teil (o<strong>de</strong>r wiebeim WDR gänzlich) vom Landtag bestimmt. Siehe z.B.Hermann Meyn: Massenmedien in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublikDeutschland, Berlin 1985, S. 119, Abbildung 1087) Gisela Marx ist Autorin und Mo<strong>de</strong>ratorin für verschie<strong>de</strong>neHörfunk- und Fernsehanstalten. Außer<strong>de</strong>m arbeitetsie als Regisseurin, ist Mitinhaberin und geschäftsführen<strong>de</strong>Gesellschafterin einer Film- und Fernsehproduktionsfirmaund ist im Vorstand <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>rFilm-,Fernseh- und Vi<strong>de</strong>owirtschaft Nordrhein-Westfalene.V.88) Gisela Marx: Eine Zensur fin<strong>de</strong>t nicht statt. Vom Anspruchund Elend <strong>de</strong>s Fernseh-Journalismus, Reinbek beiHamburg 1988, S. 3089) Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind inihrem Gesamtprogramm zur Ausgewogenheit verpflichtet.Das heißt, daß alle 'gesellschaftlich relevanten Gruppen'zu Wort kommen müssen. Siehe Karl Hugo Pruys:Ausgewogenheit, in: Koszyk/Pruys: Handbuch <strong>de</strong>r Massenkommunikation,a.a.O., S. 16ff.

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