Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

Patentanwalts." 502 )Wie wahr diese ironisch vorgebrachten Selbsteinschätzungensind, erfahren Sabine und Helmut später von Hel. 503 ) BuchsSchwindel dient dazu, die Frustration über seine Unbegabtheitzu bewältigen und - auch sich selbst - von seinervölligen journalistischen Abhängigkeit abzulenken.Weil sonst niemand auf ihn aufmerksam würde, muß er sichselbst in Szene setzen: "Ich bin ein Anbeter meinerselbst." 504 )5.5. "Aussteiger"Der Begriff des Ausstiegs soll hier im engeren Sinn für denBerufsausstieg verwendet werden, mit dem allerdings manchmalauch ein Ausstieg aus dem 'normalen' gesellschaftlichenLeben einhergeht. Aussteiger sind also Protagonisten, dieaus enttäuschtem Idealismus oder Überforderung den journalistischenBeruf vorübergehend oder endgültig aufgeben.Vorübergehende Aussteiger sind die beiden Ich-Erzähler inGünter Seurens Romanen und der Reporter Herbert Hensmann inGeert Zebothsens "Ararat" - zumindest wird bei diesen Romanenein endgültiger Ausstieg nicht deutlich.Die Ich-Erzähler bei Seuren sind desillusionierte Idealisten.Sie unterbrechen ihre journalistische Produktion, umAbstand zum Beruf zu gewinnen und sich über ihre Haltungzum Journalismus klar zu werden.In "Die fünfte Jahreszeit" zieht sich das erzählende Ichvöllig in ein abgelegenes Holzhaus in der Schweiz zurück,um einen Roman zu schreiben (Seuren thematisiert hier denvorliegenden Roman in sich selbst). Das Ich aus "Die Ascheder Davidoff" lebt vorübergehend mit dem FilmproduzentenFiedler zusammen, um seine Berufsmüdigkeit zu überwinden.Aber der in diesem Roman beschriebene Kulturkritiker bleibtmit dem Journalismus zumindest insofern verbunden, als daß502) ebenda, S. 85f.503) ebenda, S. 136ff.504) ebenda, S. 109