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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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Dementsprechend geht er vor: Er kommandiert die Einheimischenwie Statisten, verlangt ständig nach westlichem Komfortund führt sich zu allem Überfluß noch als Weiberheldauf:"Von Rosen wußte aus langer und leidvoller Erfahrung,daß Matzke unerträglich wur<strong>de</strong>, wenn er kein kaltesBier und keine Weiber hatte. Und es war besser, ihnbei Laune zu halten. Dann wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Film besser unddie Aben<strong>de</strong> lustiger." 328 )Die starke Überzeichnung <strong>de</strong>s Machers in Matzke führt dazu,daß diese Figur schon in ihrer Beschreibung karikiert wird.Er wird zu einem Klischeejournalisten, <strong>de</strong>r seine Arbeitverabsolutiert und keine Kritik ertragen kann:"Reizen Sie mich nicht, verehrter Pressereferent. Wennes Ihnen nicht gepaßt hat, wie ich <strong>de</strong>n Film gedrehthabe, dann könnte es Ihnen noch viel weniger passen,was ich daraus mache. Verstehen Sie? Ich kann euerProjekt loben o<strong>de</strong>r in die Scheiße ziehen. Das istfreier Journalismus." 329 )Ganz im Gegensatz zu Figuren wie Werner Tötges und HannibalMatzke steht <strong>de</strong>r Redakteur Klaus Buch in Martin Walsers"Ein fliehen<strong>de</strong>s Pferd". Buch ist kein durch und durch kaltblütigerMacher, son<strong>de</strong>rn in Wahrheit ein verletzlicher undhart arbeiten<strong>de</strong>r Kämpfer.Das gibt er selbst jedoch nicht zu. Krampfhaft versuchtBuch, sein Image <strong>de</strong>s strahlen<strong>de</strong>n Lebemannes aufrechtzuerhalten,<strong>de</strong>r im Journalismus das Abenteuer sucht und esdabei zu einiger Berühmtheit gebracht hat:"Ohne Provokation gebe es ihn nicht. Wenn er nichtüberfor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>, lebe er nicht. Er brauche dieGrenze, sonst fühle er sich nicht. Also sei er Journalistgewor<strong>de</strong>n. Spezialist für Umweltfragen. Innerhalb<strong>de</strong>r Ökologie Spezialist für Ernährungsfragen.Auch im Fernsehen zu sehen." 330 )Buch liebt die Extreme, die er gera<strong>de</strong>zu zelebriert, umnicht für durchschnittlich gehalten zu wer<strong>de</strong>n - was er inWahrheit ist. So hat er auch eine extreme Vorstellung vonpersönlicher Freiheit, die er mit seinem Beruf verbin<strong>de</strong>t:328) ebenda, S. 43329) ebenda, S. 121330) Martin Walser: Ein fliehen<strong>de</strong>s Pferd, a.a.O., S. 42

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