Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

Der Handlungsablauf läßt sich in vier größere Abschnitteeinteilen, die durch Kulminationspunkte markiert sind undaufeinanderfolgende Phasen des Umgangs der HauptfigurLaschen mit der ihn umgebenden Realität enthalten. Leitmotiveund Erinnerungen verbinden diese Handlungsphasen.Die erste Phase der Handlung zeigt Laschens Ausgangszustand,der geprägt ist von beruflicher Unzufriedenheit undpersönlicher Verunsicherung. Er ist gefangen in einemSchwebezustand zwischen Tatenlosigkeit und Agression. DieBeziehung zu seiner Frau Greta haben einen toten Punkt erreicht,der metaphorisch mit der Beschreibung von Kältegekennzeichnet wird:"Alles gerade noch Schmelzende, hinfällig Einfarbigewar wieder fest, erstarrt in einem einzigen Kälteschock."560 )Laschen reist in den Libanon ab, ohne Greta noch einmalgesehen zu haben, die beiden telefonieren nur noch einmalmiteinander. 561 )Während des Fluges erinnert sich Laschen an das, was erzurückläßt: Greta, die Kinder, die Wohnung in Hamburg unddas Haus in der Lüneburger Heide. Grund genug, sich schonwieder auf zu Hause zu freuen. 562 ) Aber die Freude ist nichtungetrübt, Erinnerungen an offenliegende Heizungsrohre undeinbetonierte Verteiler weisen auf auf Verletzlichkeitenund die Zerfahrenheit der Situation hin. Laschen schwanktzwischen Gefühlen der Freude und Melancholie, in seinerwechselnden Handschrift kommt das auch bildlich zum Ausdruck:"(...) auf dem einen Blatt verlief sie scharf undschräg mit zugespitzten Kurven, auf der anderen offenund großzügig bauchig. Manchmal wechselte das Schriftbildauch mitten auf dem Blatt." 563 )Die Abreise ist Flucht vor dieser Zerfahrenheit, die sogarin offene Agression umzuschlagen droht, denn die Laschensonst nicht zuzutrauende Gewalt gegen den Heizungsinstallateurist wohl als Ersatzhandlung zu deuten. 564 )560) ebenda, S. 7561) ebenda, S. 8562) ebenda563) ebenda, S. 14564) ebenda, S. 13