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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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"Der Romanjournalist ist frei von <strong>de</strong>n Zwängen <strong>de</strong>r Realität.Dies hat einerseits zur Folge, daß manche Ten<strong>de</strong>nzenin <strong>de</strong>r Literatur <strong>de</strong>utlicher und pointierter zutagetreten als in <strong>de</strong>r Wirklichkeit. Die Dichtung kannalso das Bild <strong>de</strong>s Journalisten verdichten." An<strong>de</strong>rerseitsist "das Bild <strong>de</strong>s Journalisten in <strong>de</strong>r Literaturein Quasi-Ersatz für uneingelöste Möglichkeiten <strong>de</strong>rRealität". 61 )Die Ausgestaltung dieser bei<strong>de</strong>n Möglichkeiten ist in <strong>de</strong>nvon Pannen eingeteilten Zeitabschnitten unterschiedlich.Nach<strong>de</strong>m bis 1949 das Thema Journalismus überhaupt nicht in<strong>de</strong>r Literatur auftauchte, wird das Bild <strong>de</strong>s Journalisten in<strong>de</strong>r A<strong>de</strong>nauer-Ära <strong>de</strong>utlich 'verdichtet'.Es zeigt sich, daß die politisch-restaurativen Züge <strong>de</strong>rZeit von <strong>de</strong>n fiktiven Journalisten wenn nicht aktiv gestützt,so doch zumin<strong>de</strong>st gedul<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die Protagonistensind allerdings zum übrwiegen<strong>de</strong>n Teil politisch indifferentund lassen sich von <strong>de</strong>n Strömungen <strong>de</strong>r Zeit tragen.62 ) Ihr Berufsbild basiert zwar auf <strong>de</strong>m Bewußtsein,"eine wichtige öffentliche Aufgabe zu erfüllen", die beruflicheEthik <strong>de</strong>r fiktiven Journalisten ist jedoch schlechtund sie sind leicht von Interessengruppen beeinflußbar. 63 )In <strong>de</strong>n sechziger Jahren wird in <strong>de</strong>r Erzählliteratur ebenfallseher <strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>s Journalismus reflektiert als einI<strong>de</strong>albild entworfen 64 ):"Die Romanjournalisten <strong>de</strong>r Jahre 1963-69 sind entwe<strong>de</strong>rpolitisch naiv o<strong>de</strong>r verweigern sich bewußt einer tiefergehen<strong>de</strong>nBeschäftigung mit politischen Problemen.Dennoch wer<strong>de</strong>n sie sowohl in die Auseinan<strong>de</strong>rsetzungmit <strong>de</strong>r nationalsozialistischen Vergangenheit als auchin die mit <strong>de</strong>r Tagespolitik hineingezogen (...)." 65 )Auch hier wer<strong>de</strong>n die Journalisten vorwiegend als passiv beschrieben,obwohl ihr Berufsbild erste Ansätze zu einemneuen Realismus zeigt: "Der hohe Anspruch ist geschwun<strong>de</strong>n,die Ethik verbessert". 66 )Das än<strong>de</strong>rt sich in <strong>de</strong>r sozialliberalen Ära. Pannen meint,daß die Autoren <strong>de</strong>r Erzähltexte aus dieser Zeit "Kritik61) ebenda, S. 462) ebenda, S. 26, 3663) ebenda, S. 36, 4164) ebenda, S. 59: "Die Darstellung <strong>de</strong>r Romanjournalistenin <strong>de</strong>n Jahren 1963-69 orientiert sich stärker an <strong>de</strong>rRealität".65) ebenda, S. 5566) ebenda, S. 56

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