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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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'Self-ma<strong>de</strong>-man', er hat sich in ein und <strong>de</strong>rselben Zeitungvom Boten bis zum Chefredakteur emporgedient - auch dieserWer<strong>de</strong>gang wird von Kant ausführlich reflektiert.Groth ist es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen undEntscheidungen zu fällen - die allerdings, wie in allenDDR-Betrieben, auch bei je<strong>de</strong>r Zeitung in enger Abstimmungmit <strong>de</strong>r Partei vollzogen wer<strong>de</strong>n.Groth ist trotz seiner Machtstellung um Kollegialität bemüht:"Aber ich will bleiben, was ich bin; ich liebe - warumsollte ich <strong>de</strong>n Ausdruck scheuen? -, ich liebe meineArbeit, ich mag meinen Beruf, ich fühle mich wohlhier, ich kenne mich aus (...)." 347 )Auch Groth hat mit <strong>de</strong>r Trennung von Privatleben und BerufProbleme, allerdings haben sie eine an<strong>de</strong>re Qualität als dievon Morlock o<strong>de</strong>r Klemens: Groth ist ein vielbeschäftigterChef, kann sich seine Zeit aber immerhin einteilen, wenn erauch "wollte, ich könnte eine Schleuse einbauen zwischenWohnung und <strong>de</strong>m Rest <strong>de</strong>r Welt" 348 ). Seine Frau ist ebenfallsJournalistin und versteht seine Situation, das verlangt erauch von ihr. 349 )Wie die an<strong>de</strong>ren "Macher" neigt auch David Groth zum Einzelgängertum- mehr als <strong>de</strong>r Partei recht ist. Er erhält einenVerweis,"(...) weil du <strong>de</strong>iner Neigung zu politischem Einzelgängertumso weit nachgegeben hättest, daß nur eineübernatürlich große Dosis Glück verhin<strong>de</strong>rt habe, waseigentlich die Folge <strong>de</strong>ines Han<strong>de</strong>lns hätte seinmüssen, nämlich Unheil gesellschaftlicher Natur." 350 )Solche Ermahnungen verdrängt Groth schnell, er wird nichtgern an eigene Fehler erinnert: "wie soll er das noch imKopfe haben, ein vielbeschäftigter Mann wie er". Zumal erseine Fehler nicht einsieht, schließlich han<strong>de</strong>lt es sichunter an<strong>de</strong>rem um einen Gedankenaustausch mit Konrad A<strong>de</strong>nauer,<strong>de</strong>r ihm politisch übelgenommen wird. 351 )Auch gegenüber <strong>de</strong>r Partei versucht er seinen journalistischenTugen<strong>de</strong>n treu zu bleiben, <strong>de</strong>r Journalist soll einMensch sein, <strong>de</strong>r347) Hermann Kant: Das Impressum, a.a.O., S. 18348) ebenda, S. 144349) siehe ebenda, S. 143350) ebenda, S. 357351) ebenda, S. 358, ausführliche Darstellung dieses VergehensS. 367ff.

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