Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de
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wer<strong>de</strong>n muß. 50 ) Tatsächlich wertet sie nicht nur das statistischeMaterial aus, son<strong>de</strong>rn geht auch auf einzelne Textekurz ein, um die Ergebnisse zu bewerten.Knippel gelingt es, die Eingangshypothesen am Material zubelegen. Tatsächlich scheint sich das Rollenverständnis <strong>de</strong>sfiktiven Journalisten in neuerer Zeit verän<strong>de</strong>rt zu haben,allerdings eher in negativer Richtung:"Die mo<strong>de</strong>rnen Hel<strong>de</strong>n erkennen zunehmend, welchen Zwängensie ausgesetzt sind. Die Folge ist bei <strong>de</strong>n einenFrustration und Zynismus, bei wenigen <strong>de</strong>r allmählicheAufbau eines Arbeitnehmerbewußtseins." 51 )Sie beobachtet aber auch Formen eines neuen Journalismus,<strong>de</strong>r die Entfernung <strong>de</strong>s Jouralisten vom Publikum zu überwin<strong>de</strong>nsucht. In ihm wer<strong>de</strong>n auch alte I<strong>de</strong>ale <strong>de</strong>s Journalismusüber Bord geworfen: "Der objektive Beobachter ist passé,gefragt ist <strong>de</strong>r engagierte Anwalt" 52 ).Offenbar scheinen neue technische und organisatorische Entwicklungenin Knippels Untersuchungsmaterial noch nichtaufgegriffen wor<strong>de</strong>n zu sein. Sie konstatiert, daß "in <strong>de</strong>rmo<strong>de</strong>rnen Literatur (...) die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r innerenUmstrukturierung <strong>de</strong>r Medien noch nicht stattgefun<strong>de</strong>n(hat)" 53 ).Interessant ist Knippels These, daß sich die Darstellungenvon journalismuserfahrenen Autoren gegenüber <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>renSchriftsteller unterschei<strong>de</strong>t:"Wenn Journalisten über Journalisten schreiben, sokritisieren sie hauptsächlich die internen Zwänge unddie subtilen Medienmechanismen zur Sicherung von Herrschaft."54 )"Vor allem die Nichtjournalisten unter <strong>de</strong>n Autoren,wie Nicolas Born und Otto F. Walter, <strong>de</strong>cken Defiziteim traditionellen Journalismus auf." 55 )Offenbar haben die Autoren ohne journalistische Erfahrungeinen offeneren und unbefangeneren Blick für die problematischeGesamtentwicklung <strong>de</strong>s journalistischen Berufs.50) ebenda51) ebenda, S. 9352) ebenda, S. 9753) ebenda, S. 12554) ebenda, S. 12955) ebenda, S. 134