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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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vor, wenn er sich im Konflikt zwischen Privatleben undBeruf befin<strong>de</strong>t:"Mein Beruf ist ein Wahnsinnsberuf. Solange ich keinenNamen habe, kann ich mir ein sogenanntes Familienlebennicht leisten." 342 )Er hat sich "darauf eingelassen (...), mit all <strong>de</strong>nen zukonkurrieren, an <strong>de</strong>ren Stelle er sein möchte o<strong>de</strong>r die anseiner Stelle sein möchten" 343 ) - also auf <strong>de</strong>n offenenKonkurrenzkampf mit allen Mitteln.Der Beruf <strong>de</strong>s Journalisten ist für Klemens überhaupt einJob, <strong>de</strong>r ihn als Person total in Anspruch nimmt, ein"Wahnsinnsberuf". Gegeüber Amy verteidigt er überheblichdiese Berufsauffassung:"Arbeiten, das können Frauen. Warum auch nicht. Aberin <strong>de</strong>n Wahnsinnsberufen, da muß man ganz da sein." 344 )Folglich steht das Familienleben am Ran<strong>de</strong>, Klemens trenntsich schließlich ganz von seiner Familie und lebt ganz fürdie Arbeit. Diese Entscheidung kommentiert Amy so:"Und wenn du noch immer nicht begreifst, was für einejämmerliche Figur du mit <strong>de</strong>inem Karriere-Gezappel und<strong>de</strong>inen Weisheiten im nachhinein machst, dann muß ichdir auch noch sagen, daß ich es keinen Augenblickbereut habe, daß ich ihn [gemeint ist Sohn Kai, P.B.]unbedingt haben wollte." 345 )Der Journalismus erscheint hier als so bestimmend im Lebeneines Redakteurs, daß je<strong>de</strong> persönliche Bindung zum Scheiternverurteilt ist. Allerdings liegt das vor allem an <strong>de</strong>regozentrischen Berufsauffassung <strong>de</strong>s Machers, <strong>de</strong>r sich ineine "Hel<strong>de</strong>npose" 346 ) zurückzieht. Amy Stern dagegen, dieebenfalls in einer Redaktion arbeitet, stellt <strong>de</strong>n Berufweniger in <strong>de</strong>n Lebensmittelpunkt. So ist es ihr möglich,genug Zeit für ihr Kind Kai zu haben.Etwas an<strong>de</strong>rs als die bisher betrachteten Macher sind die,<strong>de</strong>nen schon ihre Position eine starke Machtstellung im Medienbetriebgibt, also die Chefredakteure und Verleger.Am ausführlichsten von ihnen wird <strong>de</strong>r Chefredakteur <strong>de</strong>rNeuen Berliner Rundschau, einer DDR-Zeitung, von HermannKant vorgestellt. David Groth ist ein sozialistischer342) ebenda, S. 27343) ebenda, S. 94344) ebenda, S. 96345) ebenda, S. 97346) ebenda, S. 101

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