Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

So wird die Kälte in Hamburg immer wieder betont, währenddie offenbar recht große Hitze im Libanon, in der sich dieFrauen "dick eingecremt" und in Bikinis ans Swimming-poollegen 615 ), allenfalls als "lau" gekennzeichnet wird. 616 )Kälte und Wärme sind als symbolische Hinweise auf LaschensGefühlswelt interpretierbar. Nur bei Ariane empfindet er eswirklich als warm, die Kälte draußen tritt mit dieserEmpfindung in direkten Widerspruch:"Es war warm im Zimmer, aber wenn er hinausschaute inden kräftig strahlenden Morgen, fühlte er, geradezudurch die Augen, die frische Kälte." 617 )Parallel zu seiner sich zuspitzenden Unzufriedenheit, diedirekt mit der Unzufriedenheit als Journalist zusammenhängt,erleidet Laschen Anfälle von Schüttelfrost, in denenWärme und Kälte aufeinandertreffen. 618 ) Immerhin empfindetLaschen sein mit der vorübergehenden Krankheit verbundenesFieber als "gut, es machte energisch." 619 )Erst als Laschen unmittelbar ins Geschehen hineingerissenwird, wird das 'normale' Wärmegefühl übermächtig und erfühlt "den Schweiß ausbrechen". 620 )Die Entwicklung von der Kälte Deutschlands zur Wärme der'Beteiligung' unterstützt die Aussage des Romans. Der Umschwungdazwischen bekommt als Krankheit, als Fieber besonderesGewicht und betont die Veränderung:"Der neue Zustand unterschied sich großartig von demder vergangenen Tage. Er brauchte noch das Fieber, dieSchmerzen, Verspannungen, die er zu gegebener Zeitsicher ausräumen konnte." 621 )Die leitmotivischen Metaphern Staub, Briefe, Warm-Kalt unddie wie verletzt offenliegenden Heizungsrohre zeigen parallelzum veränderten Umgang mit journalistischer Produktionzeitweilige Veränderungen und Entwicklungen der HauptfigurLaschen auf. Dennoch kehrt die Handlung letztlich an ihrenAusgangspunkt zurück, Laschen bleibt innerhalb der heimischenFamilie auch weiterhin ein Fremdkörper:615) ebenda, S. 103616) ebenda, S. 114617) ebenda, S. 119618) zum Beispiel ebenda, S. 118619) ebenfa, S. 92620) ebenda, S. 171621) ebenda, S. 92