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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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Wer dazu nicht bereit ist, bekommt die Macht <strong>de</strong>r Vorgesetztenzu spüren o<strong>de</strong>r wird gleich "gefeuert". 537 ) Als einzigeChance, sich für die Unterdrückung zu rächen, bleibt, sich<strong>de</strong>r Korruptheit <strong>de</strong>r Kollegen anzupassen 538 ).Don Sensburg paßt sich jedoch nicht an und wird mehrfachverwarnt. Als vor einem "Tribunal" beschlossen wird, daß ervorerst nicht mehr mitarbeiten darf, kündigt er. 539 )Don Sensburgs Ausstieg zeigt mit seinen Anspielungen aufdie reale Medienlandschaft die politischen Abhängigkeiten<strong>de</strong>s Journalismus beson<strong>de</strong>rs kraß. Gleichzeitig macht es sichHorbelt aber auch sehr einfach, <strong>de</strong>nn er braucht keine Lösung<strong>de</strong>r Probleme aufzuzeigen, wenn er seinen Protagonistenendgültig scheitern läßt. Der Ausstieg zeigt die Ratlosigkeit<strong>de</strong>s Autors.Ähnliche Ratlosigkeit fin<strong>de</strong>t man auch bei Gert Hei<strong>de</strong>nreichwie<strong>de</strong>r. Sein Protagonist Heinrich Immanuel Bo<strong>de</strong> sieht sichimmer konkreteren Zensurmaßnehmen gegenüber, <strong>de</strong>nen er sichaber auf keinen Fall beugen will."An seinem Gegenüber hat Bo<strong>de</strong> eine neue Qualität registriert:Kein Versuch zur Verschleierung mehr. KeinGere<strong>de</strong> von Sparmaßnahmen, Etat, Umstrukturierung. EinKa<strong>de</strong>r wird eingesetzt und erfüllt seinen Auftrag.Keine Scham. Pressefreiheit gut und schön.Bo<strong>de</strong> hat die Bombe im Kopf." 540 )Bo<strong>de</strong> erfährt sogar, wie Journalisten von Behör<strong>de</strong>n ohne Umschweifebestochen wer<strong>de</strong>n; selbst als er dies publik macht,reagiert die Öffentlichkeit nicht. 541 )Aus Frustration darüber, nichts än<strong>de</strong>rn zu können, läßt Bo<strong>de</strong>schließlich alles stehen und liegen und kauft ein Haus in<strong>de</strong>r Normandie, direkt an <strong>de</strong>r Küste. Hier rekapituliert ersein Leben, seine Einstellungen und seine Hoffnungen. 542 )In <strong>de</strong>m sarkastisch-pessimistischen Arzt Bazille fin<strong>de</strong>t ereinen verständigen Gesprächspartner. Bazille ist ebenfallsvon <strong>de</strong>r Trostlosigkeit <strong>de</strong>r Zustän<strong>de</strong> überzeugt, hat aber an<strong>de</strong>rsals Bo<strong>de</strong> nicht <strong>de</strong>n I<strong>de</strong>alismus, diesen Zustand fürverän<strong>de</strong>rbar zu halten.Auch <strong>de</strong>r Aufenthalt in <strong>de</strong>r Normandie kann Bo<strong>de</strong>s Depressionennicht heilen. Er kommt zu <strong>de</strong>m Schluß, daß seine Hoff-537) ebenda, S. 99, 136538) ebenda, S. 144539) ebenda, S. 283, 300540) Gert Hei<strong>de</strong>nreich: Der Ausstieg, a.a.O., S. 34541) ebenda, S. 79ff.542) ebenda, S. 23. Zu Beginn <strong>de</strong>s Romans bewohnt Bo<strong>de</strong> diesesHaus bereits, <strong>de</strong>r ganze Roman umfaßt die Rekapitulation.

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