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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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in <strong>de</strong>n Medien - und darüberhinaus in <strong>de</strong>r Gesellschaft -publik zu machen und indirekt Verän<strong>de</strong>rungen im Umweg überdie öffentliche Meinung zu erreichen.Die Autoren selbst kalkulieren diesen Einfluß von Literaturallerdings eher vorsichtig ein. Jürgen Breest zielt zunächstauf eine Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Bewußtseins:"Wenn man Unbehagen beim Leser erreicht, ist das schonviel - Ich wollte Zustandsschil<strong>de</strong>rung und mehr nicht.Ob Literatur ein neues Bewußtsein schaffen kann, weißich nicht. Ich hoffe es natürlich, <strong>de</strong>nn mein Bewußtseinwur<strong>de</strong> von Literatur entschei<strong>de</strong>nd geprägt. Aberist das übertragbar?" 638 )Etwa Mitte <strong>de</strong>r achziger Jahre erscheint <strong>de</strong>r vorerst letzteRoman eines hauptberuflichen Journalisten, <strong>de</strong>n diese Untersuchungerfaßt. Ob damit eine vorübergehen<strong>de</strong> Erscheinungwie<strong>de</strong>r zu En<strong>de</strong> geht, läßt sich aus <strong>de</strong>m begrenzten Textkanonnicht ableiten.Zu vermuten ist allerdings, daß <strong>de</strong>r Vorstoß <strong>de</strong>r Journalistenin die 'an<strong>de</strong>re' Öffentlichkeit <strong>de</strong>r Literatur mit einergleichzeitig voranschreiten<strong>de</strong>n Verhärtung politischer Zustän<strong>de</strong>um 1977 in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik - <strong>de</strong>m sogenannten'<strong>de</strong>utschen Herbst' - zusammenhängt. Diese Verbindung ziehtzum Beispiel Volker Lilienthal in seiner Kritik zu "DerAusstieg":"Zeitlich im '<strong>de</strong>utschen Herbst' situiert, wartet dieGeschichte in überperfekter Manier mit allen <strong>de</strong>nkbaren<strong>de</strong>utschen Greueln auf. Berufsverbote, Son<strong>de</strong>rgesetze,Antikommunismus, Bürgerüberwachung, Polizeiallmacht,ja selbst die Diffamierung <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nsbewegung sindin diesem Buch genannt." 639 )Und Joseph Vogel fin<strong>de</strong>t, daß Hei<strong>de</strong>nreichs Roman <strong>de</strong>n gleichenNachgeschmack hinterläßt wie "(...) die Politik dieserZeit selbst: eine Mischung aus Betroffenheit und Überdruß".640 )Die Zeit <strong>de</strong>s '<strong>de</strong>utschen Herbstes' wird auch von Autorenthematisiert, die in ihrer Berufsrolle zwischen Journalismusund Literatur anzusie<strong>de</strong>ln sind.Beson<strong>de</strong>rs kraß wer<strong>de</strong>n die Bedrohungen durch Terrorismus undPolizeigewalt sowie <strong>de</strong>ren Wie<strong>de</strong>rspiegelung in <strong>de</strong>r Sensa-638) Jürgen Breest: Brief an <strong>de</strong>n Verfasser vom 31.10.1988639) Volker Lilienthal: Immer wie<strong>de</strong>r Journalisten. Bißchenflippen, in: Die Neue, Berlin, 25.6.1982, S. 27640) Joseph Vogel: Mischung aus Betroffenheit und Überdruß.Gert Hei<strong>de</strong>nreichs Roman 'Der Ausstieg' im Claasen Verlag,in: Mannheimer Morgen, 1.10.1982

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