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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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"(...) freundlich ist, aber nicht feige; skeptisch,aber nicht pessimistisch; ironisch, aber nicht zynisch;<strong>de</strong>r die Arbeit liebt und seine freie Zeit genießt;seine Freiheit schätzt und ohne Disziplin nichtleben kann; Ignoranz als einen Ansatz zur Barberei begreift;Dogmen nicht achtet und Prinzipientreue nichtmit Dogmatismus verwechselt; ein Genosse <strong>de</strong>n Genossenund ein unversönlicher Feind <strong>de</strong>n Fein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rGenossen." 352 )Damit hat Groth eine eigentlich i<strong>de</strong>alistische Journalismusauffassung,die ihn nur mit Rücksicht auf die Parteigelegentlich zum Anpassertum zwingt. Sein I<strong>de</strong>alismusbezieht sich aber nur auf seinen Beruf, nicht auf diepolitischen Ziele, die er mit <strong>de</strong>ssen Hilfe erreichenkönnte. So ist er auch an<strong>de</strong>ren Menschen gegenüber eigentlichunsensibel und benutzt sie für seine beruflichenZwecke. Leonore Krenzlin charakterisiert Groth so:"Einfühlung in an<strong>de</strong>re Menschen, in frem<strong>de</strong> Gefühlsweltenund Wertvorstellungen ist nicht seine starke Seite- Menschen interessieren ihn vor allem, weil er sieschil<strong>de</strong>rn, nicht weil er mit ihnen empfin<strong>de</strong>n will.Sein Hauptzug ist eine produktive Neugier, ein lebhaftesBestreben, Menschen und Verhältnisse kennenzulernen,vom Symptom zu Zusammenhängen vorzudringenund das Erfahrene in seiner publizistischen Tätigkeitan an<strong>de</strong>re zu vermitteln." 353 )Groth ist auch <strong>de</strong>shalb ein Machertyp, weil er sich mitGeschick und Glück Macht zu verschaffen wußte und dieseMacht als gelegentlich strenger Lehrmeister seinen Untergebenenvermittelt. 354 )Kant zeigt schon durch die Art <strong>de</strong>r Darstellung, daß sichGroth in dieser Machtposition gefällt. Er wählte die Ich-Erzählung und zeigt durch umfangreiche Abschweifungen inWer<strong>de</strong>gang und Arbeitsalltag <strong>de</strong>s Protagonisten <strong>de</strong>ssen Stolzund Egozentrik, die immer wie<strong>de</strong>r auch in Wichtigtuerei umschlagen:352) ebenda, S. 416353) Leonore Krenzlin, Hermann Kant. Leben und Werk, Berlin(Ost) 1979, hier: Berlin (West) 1979354) siehe Hermann Kant: Das Impressum, a.a.O, S. 411

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