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Magisterarbeit Peter Baruschke - supes.de

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Dazu kommen berufliche Frustrationen, Klaus kommt mit <strong>de</strong>nArbeitsbelastungen nicht mehr zurecht und muß sich zuweilen"die Rohentwürfe für seine Artikel von Thomas zu einembrauchbaren Bericht aufpolieren lassen." 520 ) Außer<strong>de</strong>m habensich Agressionen gegen berufliche Zwäge angesammelt, auchgegen Vorgesetzte:"Grohmann gegenüber zum Beispiel. Klar, <strong>de</strong>m hätte erschon gern mal eins in die Fresse gehauen, (...) somitten in <strong>de</strong>r Redaktionskonferenz, während einerseiner Monologtira<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen er die Pressefreiheithochleben ließ und gleichzeitig die von politischemArschkriecher-Opportunismus diktierten Richtlinien'seines' Blattes in schwadronieren<strong>de</strong>m Plau<strong>de</strong>rton absteckte."521 )Er spürt, daß er nachgelassen hat und auch seine altenVorstellungen nicht mehr durchzusetzen bereit ist."Stun<strong>de</strong>nlang habe er oft vor einer leeren Manuskriptseitegehockt und - nicht zuletzt, weil er gesoffenhatte - gespürt, wie ihm die Gedanken wegrutschten."522 )Rolf Klaus graut vor sich selbst. Er ist zum Mitläufergewor<strong>de</strong>n und damit zu einer Figur, die er selbst hassenmuß. Außer<strong>de</strong>m hat er Streit mit seiner Freundin, <strong>de</strong>r er inihm selbst unverzeihlicher Weise Freiheiten raubt.Schließlich fährt Rolf Klaus zu seinem Bekannten nachSchwe<strong>de</strong>n, um sich dort von einer Klippe zu stürzen. DasVorhaben ist genau geplant, <strong>de</strong>r Abschiedsbrief schonabgeschickt, und ein letztes Mal geht Klaus sein Lebendurch. Aber er zweifelt an seinem Vorhaben und betrinktsich fortgesetzt, weil er es nicht fertigbringt, die letzteKonsequenz wirklich zu ziehen. Selbst als er eigentlichschon gar nicht mehr sterben will, begeht er einen letztenverzweifelten Versuch, um nicht unverrichteter Dingezurückkehren zu müssen.Inzwischen hat er begriffen, daß nicht nur die an<strong>de</strong>ren anseiner Misere schuld sind, son<strong>de</strong>rn vor allem er selbst.Und: durch seinen Tod wür<strong>de</strong> sich nichts än<strong>de</strong>rn.Trotz dieser Einsicht kann er keine Hoffnung fasse. Als er520) Paul Kersten: Absprung, a.a.O., S. 89521) ebenda, S. 91522) ebenda, S. 93

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