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Die Kunst der Radiotelegrafie

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Kapitel 15<br />

Das Timing<br />

Das Timing ist das Herz des Morsecodes<br />

Das Timing ist das Herz des Morsecodes: es gibt keine Art <strong>der</strong> Telegrafie,<br />

die ohne Timing auskommt. Gute Verständlichkeit hängt von den richtigen<br />

Verhältnissen von Tönen und Pausen ab. Es ist zwar so, daß manche Verzerrungen<br />

weniger unverständlich sind, als an<strong>der</strong>e und daß man lernen kann, diesen<br />

Kram zu lesen – aber ist das gerechtfertigt?<br />

<strong>Die</strong> Verantwortung für das Timing <strong>der</strong> Zeichen trägt ausschließlich <strong>der</strong> Absen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Nachricht. Aus diesem Grund muß vom allerersten Mal an, wenn<br />

<strong>der</strong> Schüler mit einer Handtaste zu üben beginnt, die Aufmerksamkeit auf das<br />

sorgfältige Timing gerichtet werden. Das gilt beson<strong>der</strong>s für die Handtasten, aber<br />

auch für die meisten an<strong>der</strong>en Tasten. <strong>Die</strong>s ist einer <strong>der</strong> Gründe, warum manche<br />

gute Lehrer die Schüler dazu anhalten, am Anfang ausschließlich mit einer<br />

Morse-Tastatur zu arbeiten. Heute sind sich die meisten Lehrer darüber einig,<br />

daß man dem Schüler gegenüber das Problem des Timings lieber gar nicht weiter<br />

erwähnen sollte, bis dieser den Klangcharakter von Buchstaben und Ziffern<br />

so gut erfaßt hat, daß er diese ohne Anstrengung erkennen kann.<br />

Manche Ausbil<strong>der</strong> empfehlen, daß man, anstatt die Zeichen mit ’Dits’ und<br />

’Dahs’ auszudrücken, auf solche Mittel <strong>der</strong> Längen-Beschreibung völlig verzichten<br />

und nur intuitiv durch den gehörten Klang lernen sollte. An<strong>der</strong>erseits hatten<br />

in früheren Jahren, als es noch keine Keyer und Tastaturen gab, manche ausgezeichnete<br />

Lehrer die Schüler von Anfang an das präzise Timing gelehrt. Das<br />

akkurate Timing ist unverzichtbar, aber die Aufmerksamkeit dafür darf den Lernenden<br />

niemals von <strong>der</strong> Erkennung des individuellen Klangbildes <strong>der</strong> Zeichen<br />

ablenken: es darf nicht dazu führen, daß er den charakteristischen Rhythmus<br />

verkennt, weil er versucht, die Bestandteile <strong>der</strong> Zeichen zu analysieren.<br />

<strong>Die</strong> Grundeinheiten des Morsecodes<br />

<strong>Die</strong> grundlegende Struktureinheit des Code-Timings ist das Baud – die Dauer<br />

eines Dits (o<strong>der</strong> “Punktes”), die im Folgenden mit 1 für den “Ein”-Zustand<br />

bezeichnet wird, und die gleich lang ist, wie die 0 – die Dauer einer Pause, <strong>der</strong><br />

“Aus”-Zustand. Das zum Dit grundlegend unterschiedliche Signal ist das Dah,<br />

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