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Die Kunst der Radiotelegrafie

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• Reine Hör-Übungen<br />

• Mitschreibe-Übungen<br />

• Gebe-Übungen<br />

• “Mentale“ Übungen<br />

Lassen Sie uns diese im Einzelnen betrachten:<br />

Hör-Übungen<br />

Hören, hören, hören Sie gut gesendeten Morsecode. Hören Sie bei je<strong>der</strong> Gelegenheit<br />

und außerdem bei den geplanten Übungssitzungen. Hören Sie Funk,<br />

Tonbän<strong>der</strong>, Computer-erzeugtes Material. Hören Sie immer, wenn Sie gerade<br />

nichts an<strong>der</strong>es zu tun haben, was Ihre bewußte geistige Aufmerksamkeit erfor<strong>der</strong>t:<br />

versuchen Sie es beim Mittagessen, beim Autofahren. Hören Sie und haben<br />

Sie Spaß daran. Es gibt verschiedene Arten zu hören – als erstes, bei Geschwindigkeiten,<br />

wo wir alles o<strong>der</strong> fast alles verstehen, was gesendet wird; dann, das<br />

Hören bei Geschwindigkeiten, wo wir vielleicht 75% ’lesen’ können; und schließlich<br />

das Hören bei einem Tempo, wo man nur hier und da ein paar Buchstaben<br />

o<strong>der</strong> ein Wort mitbekommt.<br />

Jede dieser Arten ist wertvoll für uns. Beim Hören mit ’leichter’ Geschwindigkeit<br />

haben wir zwei Ziele. Wir möchten mit dem Morsecode vertraut werden,<br />

so, als ob wir normal lesen o<strong>der</strong> sprechen, ohne uns mit dem ’wie’ befassen zu<br />

müssen. Um vertraut zu werden, ist es nötig, den Klang <strong>der</strong> alltäglichen Worte<br />

und Ausdrücke gut zu kennen. (Persönliche QSO’s 1 – per Funk o<strong>der</strong> über<br />

Draht – sind ein Weg und er beinhaltet eine starke Motivation.) Wir müssen<br />

uns mit dem Morsecode auch bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten vertraut<br />

fühlen, von ganz langsam bis zu einem Tempo, das wir gerade noch so handhaben<br />

können. Hörübungen in diesem ganzen Geschwindigkeitsbereich helfen,<br />

Vertrautheit zu entwickeln. <strong>Die</strong>s ist das zweite Ziel. Aber gehen Sie es locker an.<br />

Wenn wir unserem Geist erlauben, ganz entspannt und frei zu sein und dann<br />

sehr schnellem Morsecode zuzuhören, nur zuzuhören, werden bald Buchstaben<br />

und Worte vor unserem geistigen Auge aufblitzen. Sie müssen sie hören wollen!<br />

<strong>Die</strong>s stimuliert den Geist. Lernen Sie, sie auf Ihrem “inneren Bildschirm” zu<br />

sehen. (Es gibt eine Grenze dafür, wir schnell wir Worte im Geiste ’aussprechen’<br />

können.) Sie müssen dafür das Bestreben ablegen, jeden Buchstaben bewußt als<br />

solchen registrieren zu wollen. Je weniger angestrengt wir es versuchen, umso<br />

schneller und besser werden wir dabei. Das heißt, lassen Sie das unterbewußte,<br />

automatisch ablaufende Denken arbeiten, ohne es durch bewußte Beeinflussung<br />

steuern zu wollen.<br />

Hören Sie bei je<strong>der</strong> sich bietenden Gelegenheit gutem Code zu, auch wenn<br />

dieser etwas zu schnell für Sie ist, um alles mitzukriegen. Hören, hören, hören<br />

Sie, während Sie an<strong>der</strong>e Dinge tun, die nicht Ihre volle geistige Aufmerksamkeit<br />

erfor<strong>der</strong>n. Lassen Sie Ihre Ohren mit guten Morsesignalen ’gefüllt’ sein. Aber<br />

strengen Sie sich nicht zu sehr an: bleiben Sie entspannt. – Das Gehirn ist<br />

seltsam – es entspannt sich, wenn es weniger gefor<strong>der</strong>t wird, als sonst, aber es<br />

1 [= Funkverbindungen, siehe Q-Gruppen S. 185]<br />

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