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Die Kunst der Radiotelegrafie

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druckter Form sehen läßt, weil <strong>der</strong> visuelle Eindruck <strong>der</strong>maßen stark ist,<br />

daß er fast unausweichlich zum Analysieren <strong>der</strong> Dits und Dahs führt und<br />

die klangliche Einheit des Zeichens zerstört.<br />

• Jedes Morsezeichen muß seine einzigartige Form bewahren, muß immer<br />

nur als ein akustisches Ganzes gehört werden. <strong>Die</strong>s wird geför<strong>der</strong>t durch:<br />

– Geben <strong>der</strong> Zeichen von Anfang an mit mindestens 12 WpM (60 Buchstaben<br />

pro Minute) gegeben werden. <strong>Die</strong>s wird die Erkennung des<br />

Zeichens als eine klangliche Einheit för<strong>der</strong>n und das Problem des<br />

entmutigenden 10 WpM-Plateaus vollständig umgehen.<br />

– Betonung <strong>der</strong> melodischen Natur <strong>der</strong> Morsezeichen, indem man diese<br />

durch leicht unterschiedliche Tonhöhen für Dits und Dahs wie kleine<br />

Melodien erscheinen läßt. <strong>Die</strong> unterschiedlichen Tonhöhen sollen<br />

dann stückweise angeglichen werden, bis etwa um die Mitte <strong>der</strong> Ausbildung<br />

herum Dits und Dahs dieselbe Tonhöhe haben.<br />

• Von Anfang an sollten die Zeichen in Fünfergruppen (wie bei verschlüsselten<br />

Texten) gehört werden mit normalen Pausen zwischen den Buchstaben,<br />

aber etwas längeren Pausen zwischen den Gruppen. <strong>Die</strong>s hat zwei<br />

Vorteile:<br />

– Es bleibt zwischen den Buchstaben keine Zeit für bewußtes Nachdenken<br />

– dadurch wird <strong>der</strong> direkte Übergang vom gehörten Klang zum<br />

zugehörigen Buchstaben erzwungen, und<br />

– <strong>der</strong> Schüler gewöhnt sich daran, Buchstaben gruppenweise wie bei<br />

normaler Kommunikation zu hören und nicht als einzelne losgelöste<br />

Zeichen.<br />

Der Aufbau eines effizienten Lehr-Programmes<br />

1. <strong>Die</strong> erste Übung ist, dem Schüler Zeichen vorzuspielen und ihn an das<br />

Hören des grundlegenden Rhythmus von Ton und Pause zu gewöhnen:<br />

– Zeichenrhythmus: Zeichen – Pause – Zeichen – Pause. . .<br />

– Gruppen–Rhythmus: Zeichengruppe – Pause – Zeichengruppe – Pause.<br />

. .<br />

Um die Schüler von vornherein an den Grundrhythmus zu gewöhnen, erhalten<br />

sie Mitschreibe-Formulare, die ähnlich wie karriertes Papier kleine Kästchen<br />

haben, die in Fünfergruppen angeordnet sind (siehe Abbildung). <strong>Die</strong>se werden<br />

auch für alle an<strong>der</strong>en Mitschreibe-Übungen während <strong>der</strong> Ausbildung verwendet.<br />

. . .<br />

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