Die Kunst der Radiotelegrafie
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nochmals durchsieht und analysiert. Halten Sie nach Schlüsselworten, Bindeworten<br />
und Satzgrenzen Ausschau, um einen Anhaltspunkt zu gewinnen. Der<br />
Kontext kann beim Ergänzen und Lücken-Füllen sehr helfen. Wenn ein Wort<br />
seltsam aussieht, schauen Sie nach dem Buchstaben, <strong>der</strong> vielleicht verschluckt<br />
o<strong>der</strong> fehlerhaft gesendet o<strong>der</strong> falsch identifiziert wurde. Beim Üben die eigene<br />
Mitschrift nochmals durchzusehen, kann sehr sinnvoll sein, auch, um Mut zu<br />
schöpfen.<br />
An<strong>der</strong>e Beobachtungen<br />
Wenn man die Expertenstufe erreicht hat, wo das Mitschreiben automatisch<br />
abläuft, ist <strong>der</strong> häufigste Fehler, daß man anfängt, sich zu sehr für die empfangene<br />
Nachricht zu interessieren. Man neigt dann dazu, Vermutungen anzustellen,<br />
was wohl als nächstes kommt, und wenn etwas Unerwartetes gehört wird,<br />
verliert man Teile des darauffolgenden Textes. Auf einer Mühle (Schreibmaschine)<br />
mitzuschreiben, ohne den gehörten Text verstehen zu können, wurde im<br />
zweiten Weltkrieg in Afrika angewandt, als Funker knapp waren. Gebürtigen<br />
Afrikanern, die kein Wort Englisch konnten, wurde beigebracht, jedes Morsezeichen<br />
mit <strong>der</strong> entsprechenden Taste auf <strong>der</strong> Tastatur zu assoziieren. Sie lernten<br />
ziemlich schnell, die Zeichen zu erkennen und jeweils die entsprechenden Tasten<br />
zu betätigen und wurden am Ende ziemlich gut darin.<br />
Wenn wir uns Notizen nur für uns selbst machen, brauchen wir nicht jedes<br />
einzelne Zeichen o<strong>der</strong> Wort aufzuschreiben – wir können eine Art Kurzschrift<br />
o<strong>der</strong> die üblichen Abkürzungen verwenden, wie ’RCVR’ für Receiver, ’ANT’ für<br />
Antenne usw., so daß es gerade reicht, um uns später an den Inhalt zu erinnern.<br />
<strong>Die</strong>s verschafft uns etwas mehr Zeit und Entspannung beim Zuhören. Während<br />
des zweiten Weltkrieges stellten viele Funker fest, daß das Mitschreiben einer Telegrafieübertragung<br />
in Blockbuchstaben bei 25 WpM auch nicht schwieriger war,<br />
als bei gesprochenem Englisch in <strong>der</strong>selben Geschwindigkeit. Manche dieser Mitschriften<br />
dauerten über eine Stunde! Aber eine hochentwickelte Fähigkeit, verschlüsselte<br />
Nachrichten mitzuschreiben kann sich beim Mitschreiben von Klartext<br />
sogar hin<strong>der</strong>lich auswirken. Verschlüsselte Übermittlungen werden in Zeichengruppen<br />
immer <strong>der</strong>selben Länge übertragen (meistens in Fünfergruppen),<br />
aber bei Klartext haben die Worte sehr unterschiedliche Längen. Wenn so<br />
ein Funker von Fünfergruppen auf Normaltext wechselte, neigte er oft dazu,<br />
die Worte in 5-Buchstaben-Gruppen nie<strong>der</strong>zuschreiben. Es zeigte sich auch,<br />
daß Hintergrundmusik o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e leise rhythmische Geräusche die Monotonie<br />
vermin<strong>der</strong>n, die bei Schnelltelegrafiefunkern beim Empfang vieler und langer<br />
Übermittlungen auftritt.<br />
98 <strong>der</strong> 100 meistgebräuchlichen Worte – zusammengestellt<br />
für Candler’s Übungen<br />
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