15.01.2013 Aufrufe

Die Kunst der Radiotelegrafie

Die Kunst der Radiotelegrafie

Die Kunst der Radiotelegrafie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

(z.B. and, the, it, but, these, thing u.v.a.). Das ist ermutigend: zumindest bei<br />

diesen Worten müssen wir uns keine neuen Klangbil<strong>der</strong> einprägen. Hören Sie<br />

also genau zu, um ein Gefühl für den an<strong>der</strong>sartigen Rhythmus zu bekommen<br />

und üben Sie dann mit Ihrer Morsetaste, indem Sie die Experten nachahmen.<br />

<strong>Die</strong>s wird die neuen, noch ungewohnten Klangbil<strong>der</strong> festigen.<br />

Bedenken Sie folgendes:<br />

• Vermeiden Sie jeden Gedanken an die Verwechslungsgefahr: im Laufe <strong>der</strong><br />

Jahre haben viele Telegrafisten mit ganz unterschiedliche Fähigkeiten, von<br />

eher bescheiden bis hin zu richtigen Experten, beide Arten von Morsecode<br />

ohne Probleme nebeneinan<strong>der</strong> angewandt. In den frühen Tagen <strong>der</strong> Funktelegrafie<br />

mußten die Berufsfunker grundsätzlich beides können, und viele<br />

von ihnen waren nicht direkt Schnell-Telegrafisten.<br />

• Sie kennen bereits zwei Drittel des Alphabetes und eine von zehn Ziffern:<br />

um diese brauchen Sie sich schon einmal nicht zu kümmern.<br />

• Beachten Sie die Zeichen, die in beiden Codes unterschiedlich sind. Lernen<br />

und betrachten sie diese aber als integralen Bestandteil des jeweiligen<br />

Alphabetes. Versuchen sie nicht, Vergleiche anzustellen – halten Sie<br />

sie voneinan<strong>der</strong> strikt getrennt. (Sie dürfen beispielsweise unter keinen<br />

Umständen in dieser Art denken: ” Das ist ein C im internationalen Code,<br />

also muß es hier im alten Alphabet jetzt ein J sein.“) Es darf zwischen dem<br />

Hören des Zeichens und dem unmittelbaren Erkennen seiner Bedeutung<br />

kein gedanklicher Schritt “zwischengeschaltet” sein. (Jemand, <strong>der</strong> sowohl<br />

Deutsch als auch Englisch kann, weiß, daß die Buchstaben “ch” in beiden<br />

Sprachen unterschiedlich ausgesprochen werden – und trotzdem wird ihm<br />

nicht die geringste Verwechslung unterlaufen. Auf ähnliche Weise müssen<br />

wird es beim Telegrafieren auch machen.)<br />

• Denken Sie daran, daß das Umlernen auf den alten Morsecode viel schneller<br />

und leichter geht, als damals, als Sie den internationalen Code gelernt<br />

haben. Wir wissen nämlich schon, wie man lernt und wir wissen auch, daß<br />

viele, viele an<strong>der</strong>e es vor uns geschafft haben. <strong>Die</strong>s sollte uns ermutigen<br />

und zuversichtlich machen.<br />

Wir haben von denen, die beide Codes gelernt und angewandt haben, viele<br />

ausgezeichnete Ratschläge bekommen. Einer davon ist, anstatt eines Lautsprechers<br />

zur Signalausgabe einen Ticker zu benutzen: <strong>der</strong> komplett an<strong>der</strong>e Klangcharakter<br />

wird uns helfen, alten und neuen Code auseinan<strong>der</strong>zuhalten. (Wenn<br />

man diesem Rat folgt, muß man sich zunächst an den Empfang mit dem Ticker<br />

gewöhnen; siehe unten.) Wenn man an<strong>der</strong>erseits nicht beabsichtigt, später mit<br />

einem Ticker zu arbeiten, gibt es auch keinen Grund, damit zu üben. Manche<br />

erfahrene Telegrafisten sahen jedenfalls keinen beson<strong>der</strong>en Nutzen darin.<br />

(Tonbandaufzeichnungen mit sehr gutem alten Morsecode können eventuell<br />

noch bezogen werden von Cecil Langdoc, 201 Homan Avennue, Elkhart, Indiana,<br />

46516. Sie hören sich einfach phantastisch an.)<br />

Hier ist die Geschichte eines Eisenbahn-Telegrafisten: Ein angehen<strong>der</strong> Telegrafist<br />

sendete so schnell er konnte mit seinem Bug, als er über etwas stolperte,<br />

148

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!