Die Kunst der Radiotelegrafie
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erkennen können – Klangmuster, die eine bestimmte Bedeutung im Morsecode<br />
haben. Üben Sie zusammen mit diesen 100 häufig vorkommenden Worten einige<br />
<strong>der</strong> üblichen Redewendungen, wie ”of the”, ”I am” usw. Siehe Kapitel 22,<br />
S. 158. Nochmals muß hier die Wichtigkeit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holung betont werden.<br />
Der beste Weg, sich diese gebräuchlichen Worte als klangliche Einheit einzuprägen<br />
ist, jedes von ihnen etliche Male zu wie<strong>der</strong>holen, bevor man zum nächsten<br />
übergeht. Benutzen Sie einen Computer o<strong>der</strong> eine Morsetastatur, um sich ein<br />
Übungstonband herzustellen, auf dem jedes Wort mindestens drei bis fünfmal<br />
wie<strong>der</strong>holt wird. Machen Sie die Pausen zwischen den Worten lang genug, damit<br />
Sie jedesmal, wenn Sie das Wort hören, es laut aussprechen können. Dann<br />
hören Sie sich dieses Band wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong> an und sprechen jedesmal das<br />
Wort vor sich hin, wenn Sie es gehört haben. Üben Sie solange, bis Ihnen das<br />
Erkennen <strong>der</strong> Worte so leicht und natürlich vorkommt, wie Sitzen, Hören und<br />
Reden. Machen Sie sich sorgfältig mit diesen Worten vertraut.<br />
An<strong>der</strong>e Wege:<br />
Einige an<strong>der</strong>e einfache Übungen können Ihnen helfen, Bekanntheitsgefühl und<br />
Selbstsicherheit aufzubauen. Eine davon ist, beim Autofahren die Straßenschil<strong>der</strong><br />
und Werbeplakate zu lesen und diese laut o<strong>der</strong> im Geiste im Morsecode<br />
vor sich hin zu pfeifen o<strong>der</strong> zu summen. Wenn Sie Freunde haben, die ebenfalls<br />
gerade die Telegrafie lernen, versuchen Sie, sich gegenseitig etwas im Morsecode<br />
zuzupfeifen wie eine Art Unterhaltung. Es gibt jede Menge an<strong>der</strong>e Möglichkeiten<br />
– finden Sie sie und machen Sie sich einen Spaß daraus. Zum Beispiel: Das Zwei-<br />
Wege Wort-Spiel. Es ist gut geeignet, höhere Geschwindigkeit zu erreichen und<br />
geht so: <strong>der</strong> Instrukteur sendet ein Wort und <strong>der</strong> Schüler summt das Wort vor<br />
sich hin, so, wie die Buchstaben aufeinan<strong>der</strong> folgen, bis eine Pause kommt, die<br />
anzeigt, daß das Wort nun vollständig ist.<br />
Beispielsweise sendet <strong>der</strong> Instrukteur das Wort ’was’. Wenn <strong>der</strong> Schüler ’W’<br />
hört, denkt er ’w-’, dann hört er ’A’ und kombiniert beide (’WA-’) und denkt<br />
an ’way’, und zum Schluß hört er ’S’ und dann Stille, er denkt das Wort ’was’.<br />
Dann sendet <strong>der</strong> Schüler das Wort sofort zum Instrukteur zurück. Er schreibt<br />
dabei nichts nie<strong>der</strong>. Beginnen Sie mit 2-buchstabigen Worten, dann kommen<br />
welche mit vier o<strong>der</strong> mehr Buchstaben, je nachdem, wie <strong>der</strong> Schüler damit zurechtkommt<br />
und sich die Geschwindigkeit erhöht. Erinnern Sie sich daran, daß<br />
dies ein Spiel ist. Machen Sie einen Spaß daraus. Sie werden später nie wie<strong>der</strong><br />
versuchen, die einzelnen Buchstaben eines Wortes zu erfassen, son<strong>der</strong>n stattdessen<br />
nur noch den Klang dieser Buchstaben, um die aufeinan<strong>der</strong>folgenden<br />
Klangbil<strong>der</strong> zu Worten zusammenzusetzen.<br />
Wie lange soll welche Art Übung gemacht werden?<br />
Halten Sie die Übungsabschnitte kurz, mit Ruhepausen dazwischen – tun Sie<br />
dann irgendetwas an<strong>der</strong>es – mit ungefähr zehnminütigen Übungsperioden und<br />
jeweils fünf Minuten Pause. Drei o<strong>der</strong> vier solche Übungsabschnitte pro Sitzung<br />
sollten in den Anfangsphasen ausreichend sein. Sie können dann schrittweise<br />
soweit verlängert werden, daß gerade noch keine Ermüdung einsetzt. Denken<br />
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