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Die Kunst der Radiotelegrafie

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des Armeekorps wurden dann die Meldungen durch konventionelle Funktelegrafie<br />

übertragen.<br />

In dem Foto ist oberhalb <strong>der</strong> Tastatur die Anzeige zu sehen, über die <strong>der</strong><br />

Streifen läuft. Links befindet sich eine von einem Motor angetriebene Spule, die<br />

wegen <strong>der</strong> schlechten Beleuchtung im Bild nicht zu erkennen ist. <strong>Die</strong> Streifen-<br />

Geschwindigkeit wurde durch einem Fußschalter gesteuert.<br />

Beim Beschreiben des Streifens wurde dieser nicht auf einer Spule aufgewickelt,<br />

son<strong>der</strong>n fiel frei auf den Fußboden. Ein Funker, <strong>der</strong> einen Streifen<br />

übersetzen wollte, ging zum Aufzeichnungsgerät, griff das freie Ende des Streifens<br />

und wickelte diesen rasch in Achter-Form um Daumen und kleinen Finger<br />

<strong>der</strong> linken Hand. Er riß den Streifen an <strong>der</strong> Pause zwischen zwei Meldungen<br />

durch, nahm ihn mit zu seinem Arbeitsplatz und fädelte das innenliegende Ende<br />

in die Anzeige oberhalb seiner Tastatur. Das aufgewickelte Knäuel, das mehrere<br />

Nachrichten enthielt, wurde auf den Boden gelegt.<br />

In <strong>der</strong> Regel wurde an mehreren solchen Übersetzungs-Arbeitsplätzen, wie<br />

auf dem Foto zu sehen, gleichzeitig gearbeitet. Um etwas Abwechslung zu schaffen,<br />

rotierten die Funker meistens zwischen den Arbeitsplätzen: dem Erzeugen<br />

<strong>der</strong> Lochstreifen mit dem Kleinschmidt-Perforator [Abb. S. 277], dem Senden<br />

des gelochten Bandes, dem Betrieb des Empfangs- und Aufzeichnungsgerätes,<br />

dem Streifen-Übersetzen und den normalen Telegrafie-Plätzen.<br />

Wenn sich <strong>der</strong> übersetzende Funker dem Ende eines Telegrammes näherte,<br />

legte er ein neues Telegramm-Formular auf die Papierzuführung seiner Mühle,<br />

so daß, wenn er dann das beschriebene Formular herauszog, das neue von selbst<br />

in die Anfangsposition gezogen wurde. Auf diese Weise konnte man in nur einer<br />

einzigen schnellen Bewegung das fertige Formular herausziehen, in das Klemmbrett<br />

heften, das oberhalb <strong>der</strong> Schreibmaschine zu sehen ist und ein neues Formular<br />

für die nächste Nachricht bereit machen. An den manuellen Funkplätzen<br />

ging es ähnlich zu und ein Arbeiter ging ständig herum und sammelte alle an<br />

den Klemmbrettern steckenden Formulare ein, so daß diese an die Adressaten<br />

ausgeliefert o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Funkern zur Weiterleitung gegeben werden konnten.<br />

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