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Die Kunst der Radiotelegrafie

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Messing-Balken, das Lager befindet sich kurz hinter <strong>der</strong> Mitte des Hebels. Der<br />

Hauptanteil <strong>der</strong> Masse des Hebels arbeitet gegen eine Rückhol-Fe<strong>der</strong>. Der Tastenknopf<br />

hat eine weiche Kontur und ist leicht birnenförmig - er erinnert etwas<br />

an einen hölzernen Schubladen-Knopf o<strong>der</strong> den Handgriff einer kleinen Kurbel;<br />

meist ist die Fläche <strong>der</strong> Oberseite ganz leicht gerundet. Der Durchmesser nimmt<br />

von <strong>der</strong> Basis her nach oben leicht zu und ist kurz unter dem oberen Ende am<br />

größten. Sein maximaler Durchmesser ist ähnlich o<strong>der</strong> vielleicht etwas größer,<br />

als bei einem typischen amerikanischen Tastenknopf. Alle bekannten Varianten<br />

sind schlanker als bei den amerikanischen Knöpfen.<br />

Durch die Konstruktion mit geradem Hebel und schlankem Knopf ist es bei<br />

dieser Art Tasten kaum möglich, daß irgendeinen Teil des Armes bequem auf<br />

dem Arbeitstisch aufliegt. <strong>Die</strong> Taste wird deshalb üblicherweise so positioniert,<br />

daß sich <strong>der</strong> Knopf nahe dem Tischrand befindet und so <strong>der</strong> ausgestrecktem<br />

Arm relativ hoch und vor dem Tisch gehalten wird.<br />

Im Verlauf <strong>der</strong> Jahre gab es viele Variationen dieser Tasten: unterschiedliche<br />

Fe<strong>der</strong>-Anordnungen, verschiedene Abmessungen, Knopfformen, Lager <strong>der</strong> Hebelachse<br />

usw., aber <strong>der</strong> schwere Hebel und <strong>der</strong> hohe Knopf haben sich als ein<br />

Charakteristikum dieses Tastentyps mehr o<strong>der</strong> weniger gehalten.<br />

In <strong>der</strong> traditionellen Weise wird diese Art Morsetaste so benutzt:<br />

• Der Zeigefinger liegt oben auf dem Knopf, <strong>der</strong> Daumen unterhalb des<br />

größten Durchmessers auf <strong>der</strong> einen Seite des Knopfes und <strong>der</strong> Mittelfinger<br />

auf <strong>der</strong> entgegengesetzten Seite in gleicher Höhe;<br />

• Der Telegrafist hält den Unterarm so, daß sich dieser ungefähr in <strong>der</strong><br />

Verlängerungslinie des Tastenhebels befindet (in horizontaler und vertikaler<br />

Richtung gesehen), dabei nicht auf dem Tisch aufliegt, <strong>der</strong> Ellenbogen<br />

einige Zentimeter vom Körper entfernt – er bildet dabei mit dem Oberarm<br />

einen Winkel von etwa 90 Grad;<br />

• <strong>Die</strong> hauptsächliche Bewegung beim Geben findet im Handgelenk statt,<br />

nicht in den Fingergelenken, wobei das Handgelenk als eine Art Scharnier<br />

zwischen Hand und Arm fungiert.<br />

Hand, Handgelenk und Arm werden dabei nicht angespannt und starr gehalten,<br />

trotz <strong>der</strong> für uns in Amerika unbequem wirkenden Armhaltung des Telegrafisten.<br />

Anfänger stellen meistens einen großen Tastenhub ein, so daß sie<br />

das Öffnen und Schließen <strong>der</strong> Taste lauter hören können. Im Allgemeinen reduzieren<br />

sie den Hub in dem Maße, wie ihr Tempo zunimmt (einige verringern<br />

den Tastweg auf das absolute Minimum). Manche berühren die Taste nur sachte<br />

mit den Fingerspitzen, während an<strong>der</strong>e sie mit <strong>der</strong> ganzen Hand greifen. Einige<br />

Telegrafisten bevorzugen eine sehr geringe Fe<strong>der</strong>spannung und benutzen den<br />

Daumen, um das Öffnen des Kontaktes bei <strong>der</strong> Bewegung <strong>der</strong> Hand von unten<br />

her zu unterstützen; an<strong>der</strong>e verlassen sich ganz auf die Rückstellkraft <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>.<br />

Wenn Anfänger Fortschritte machen, passen sie ihren Gebe-Stil so an, wie er<br />

ihnen jeweils am angenehmsten vorkommt. Es gibt viele unterschiedliche Einstellungsvarianten,<br />

je nach Konstruktion <strong>der</strong> Taste und Vorliebe des Bedieners.<br />

<strong>Die</strong> Australier und Neuseelän<strong>der</strong> scheinen hier den britischen Gepflogenheiten<br />

gefolgt zu sein, während etliche europäische Län<strong>der</strong> dies nicht unbedingt getan<br />

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