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Die Kunst der Radiotelegrafie

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installierte ihn in einem Nebengebäude auf <strong>der</strong> Farm. Lei<strong>der</strong> geriet <strong>der</strong> Generator<br />

eines Tages in Brand und zerstörte dieses und noch einige an<strong>der</strong>e Gebäude –<br />

das Feuer hätte beinahe auch auf das Wohnhaus übergegriffen. . .<br />

Mein Ratschlag, um richtig auf Tempo zu kommen, ist, sich hinzusetzen und<br />

zuzuhören, immer weiter zuzuhören und zu versuchen, das Gehörte zu verstehen.<br />

Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> das Sprechen gelernt hat, kann auch CW lernen. Das ist wirklich<br />

nicht schwer. Lebe einfach damit und es wird von selbst zu Dir kommen. Morsen<br />

ist nur eine an<strong>der</strong>e Art, sich zu unterhalten. Klartext-CW zu lernen, ähnelt<br />

mehr dem Sprechen-Lernen, als dem Lernen einer Fremdsprache. Es ist viel<br />

leichter, weil man nicht lernen muß, wie seltsame Laute gesprochen und unbekannte<br />

Worte betont werden und weil man keinen neuen Wortschatz und keine<br />

neue Grammatik zu lernen braucht. Man muß einfach nur die monotonen einfachen<br />

Klänge erkennen und sie imitieren. Es ist nur eine Frage <strong>der</strong> richtigen<br />

Motivation.<br />

Ich bekam 1929 eine Vibroplex-Taste und als ich so an die 20 Jahre war,<br />

konnte ich fast wie eine Maschine mit 45 WpM geben.“ Aber er bekam – anfangs<br />

mit <strong>der</strong> Handtaste und später auch mit <strong>der</strong> Vibroplex – einen Glas-Arm. Als die<br />

Morse-Keyboards auf den Markt kamen, stellte er fest, daß er damit auf sehr<br />

bequeme Weise mit zwei Fingern senden konnte.<br />

” Ich habe niemals mit 10 Fingern blind tippen gelernt. Das war für mich bei<br />

<strong>der</strong> Arbeit mit <strong>der</strong> Tastatur schon ein Handicap. Mit zwei Fingern kam ich beim<br />

Senden auf 55 WpM. Das ist auch das Höchsttempo, mit dem ich gedruckten<br />

Text abtippen kann, weil ich eben gezwungen bin, immerzu schnell zwischen<br />

Vorlage und Tastatur hin- und herzublicken. <strong>Die</strong>ses Hin und Her mit den Augen<br />

führte bei mir mit zunehmendem Alter immer öfter zu Fehlern. In einem AARS-<br />

Wettbewerb habe ich von fünf Minuten Sendung bei 55 WpM nur eine Minute<br />

auf <strong>der</strong> Maschine mitschreiben können. Bei 60 WpM kann ich zwar gehörlesen,<br />

aber nicht mehr mitschreiben und bei 70 WpM kriege ich nur hier und da ein<br />

paar Worte mit. Ich glaube, daß die Beherrschung von super-schnellem CW ein<br />

ganz normaler Lernprozeß ist, <strong>der</strong> ganz von alleine stattfindet, wenn man es am<br />

Anfang auf die richtige Weise gelernt hat und immer weiter trainiert.“<br />

George konnte lange Zeit bis zu 60 WpM mitlesen, aber mittlerweile kann<br />

er nur noch mit 30–35 WpM geben und daher liegen seine QSO’s kaum noch<br />

über dieser Geschwindigkeit. Er glaubt aber, daß er mit etwas Anstrengung noch<br />

40 WpM mit dem Stift mitschreiben könnte.<br />

Seiner Meinung nach ist die ” persönliche Begeisterung für die Sache die<br />

Haupttriebkraft für den Amateurfunk, beson<strong>der</strong>s für den DX-Verkehr und die<br />

Conteste. Wir tun dies, weil wir unseren Spaß daran haben“ – und manche tun<br />

es einfach um <strong>der</strong> Sache selbst willen.<br />

George arbeitet 40 Jahre lang am Hauptquartier <strong>der</strong> ARRL. Er fing dort<br />

am 22. August 1938 als stellvertreten<strong>der</strong> Funker <strong>der</strong> damals neuen Sendestation<br />

W1AW an und war bei seinem Ausscheiden am 1. November 1978 als<br />

Kommunikations-Manager für alle von <strong>der</strong> ARRL und den angeglie<strong>der</strong>ten Verbänden<br />

unterstützten Funk-Aktivitäten verantwortlich. Nach dem Erreichen des<br />

Ruhestands-Alters zog er wie<strong>der</strong> zurück auf “die Farm”.<br />

<strong>Die</strong> meiste Zeit seit 1957 hatte er das Schnelltelegrafie-Hören durch wöchentliche<br />

Trainingssendungen und gelegentliche über Funk abgehaltene Qualifizierungs-Tests<br />

geför<strong>der</strong>t und gab an diejenigen, die die “Prüfung” bestanden<br />

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