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Die Kunst der Radiotelegrafie

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Sie daran, daß Ermüdung und Langeweile dazu führen können, daß Ihr Lernfortschritt<br />

behin<strong>der</strong>t wird.<br />

<strong>Die</strong> Lehrer streiten darüber, ob es besser sei, die Aufnahme <strong>der</strong> Zeichen mit<br />

o<strong>der</strong> ohne Mitschreiben zu üben. <strong>Die</strong> besten Morselehrgänge werden wahrscheinlich<br />

beides machen. Einige Lehrer bestehen darauf, daß nach dem anfänglichen<br />

Erlernen <strong>der</strong> Zeichen <strong>der</strong> Schüler eine zeitlang nichts mitschreiben soll. Sie finden<br />

es besser, wenn er nur zuhört. Der Hintergedanke ist, beim Einprägen <strong>der</strong><br />

Klangmuster nicht durch das Mitschreiben abgelenkt zu werden. (siehe Kapitel<br />

7, S. 57 und Kapitel 8, S. 66)<br />

Was die Gebeübungen betrifft, ist es besser damit zu warten, bis <strong>der</strong> Schüler<br />

weiß, wie guter Morsecode klingt. <strong>Die</strong> Klangmuster müssen fest genug ins Gedächtnis<br />

eingeprägt sein, damit <strong>der</strong> Schüler sie mit <strong>der</strong> Taste nachahmen kann,<br />

ohne durch seine eigene schlechte Zeichengebung und schlechtes Pausenverhältnis<br />

irritiert o<strong>der</strong> entmutigt zu werden (und auch, um möglichst wenig Kritik<br />

hören zu müssen.) Es scheint am Besten zu sein, wenn man dem Schüler die<br />

Anwendung <strong>der</strong> Morsetaste solange verwehrt, bis er ein Empfangstempo von<br />

etwa 10 WpM erreicht hat. Streben Sie immer nach einem schönen perfekten<br />

Sendestil, bei dem Timing und Rhythmus akkurat geformte Zeichen und Pausen<br />

ergeben. <strong>Die</strong>s muß angestrebt werden und man darf sich nicht mit Weniger<br />

zufriedengeben. (siehe Kapitel 9, S. 76)<br />

Eine gute Form <strong>der</strong> anfänglichen Gebeübungen ist, sich ein Zeichen anzuhören<br />

und es danach zu geben; dann das nächste usw. Ein an<strong>der</strong>er nützlicher<br />

Weg ist, wenn Schüler und Lehrer mehrere aufeinan<strong>der</strong>folgende Worte o<strong>der</strong> kurze<br />

Sätze gleichzeitig geben und dabei versuchen, eine synchrone Tastung zu<br />

erreichen.<br />

Mitschreiben hat den Vorteil, daß man die korrekte Erkennung überprüfen<br />

und die Gebiete erkennen kann, wo noch Verbesserung nötig ist. In den ersten<br />

Phasen ist die Nutzung von Zufallsgruppen am Besten, weil sie das Vorwegnehmen<br />

verhin<strong>der</strong>t. Hörübungen ohne Mitschreiben sind wichtig und wertvoll. Um<br />

seine Fähigkeiten zu verbessern sollten die Hörübungen in einer Geschwindigkeit<br />

erfolgen, in <strong>der</strong> man gerade noch so mit dem Empfangen mitkommt, unterbrochen<br />

von kurzen Abschnitten in noch höherem Tempo. <strong>Die</strong>s wird das Gehirn an<br />

eine noch schnellere Erkennung gewöhnen.<br />

Es wurde festgestellt, daß hauptsächlich die Gruppierung dafür entscheidend<br />

ist, wie schnell jemand den Code empfangen kann. Was ”keinen Sinn”<br />

ergibt, macht uns langsamer. Auf praktisch jedem Niveau des Könnens werden<br />

Zufallsgruppen am langsamsten gehen, gefolgt von isolierten, unbekannten o<strong>der</strong><br />

ungebräuchlichen Worten. <strong>Die</strong> höchsten Empfangsgeschwindigkeiten werden mit<br />

zusammenhängendem Text erreicht und dieser ist teilweise mit mehr als doppelt<br />

so hoher Geschwindigkeit aufnehmbar, wie vermischte Buchstaben. (Sogar sinnlose<br />

Sätze können ziemlich schnell aufgenommen werden, weil sie ein bekanntes<br />

Muster haben.) Es ist <strong>der</strong> Zusammenhang einer Buchstaben- o<strong>der</strong> Wortgruppe,<br />

<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Beschleunigung <strong>der</strong> Erkennung hilft.<br />

Es gibt noch einen an<strong>der</strong>en Faktor, über den wir uns klar sein müssen:<br />

Wenn wir dem Funk zuhören und uns anstrengen müssen, entwe<strong>der</strong> die Signale<br />

überhaupt mitzubekommen – leise Signale, Überlagerung, Rauschen o<strong>der</strong><br />

schlechte Gebeweise (was in Kombination beson<strong>der</strong>s übel ist) – o<strong>der</strong> uns an<br />

ein zuvor gehörtes Wort zu erinnern, greift unser bewußtes Denken ein, um die<br />

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