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Die Kunst der Radiotelegrafie

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4) Ein Buchstabe ist ein Zeichen!<br />

Damit ist gemeint, daß Sie zum Beispiel ’didah’ hören und das sofort als ’A’<br />

erkennen – Sie hören den Buchstaben ’A’. Sie müssen den jeweiligen Morsecode<br />

<strong>der</strong>artig fest mit dem zugehörigen gedruckten Buchstaben verbinden, daß,<br />

wenn Sie das eine hören o<strong>der</strong> daran denken, sofort automatisch das an<strong>der</strong>e im<br />

Gedächtnis auftaucht. <strong>Die</strong>se gedankliche Gleichsetzung muß unverzüglich erfolgen,<br />

etwa so:<br />

’didah’ ’A’,<br />

und ’A’ ’didah’.<br />

Sofortige Erkennung ist das, was wir anstreben müssen.<br />

<strong>Die</strong>se ersten vier Prinzipien sind absolut entscheidend!<br />

5) Konzentrieren Sie sich auf jeweils nur einen Aspekt!<br />

Versuchen Sie zum Beispiel nicht, in Blockschrift o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Maschine mitzuschreiben,<br />

während Sie das Mitschreiben mit dem Stift (in Schreibschrift) noch<br />

üben.<br />

6) Lernen Sie, den Code exakt zu empfangen – das ist unser<br />

Hauptziel!<br />

Beim Empfangen müssen wir warten, bis je<strong>der</strong> Buchstabe und jedes Wort komplett<br />

gesendet ist, bevor wir es erkennen können. Wir müssen einen geduldigen,<br />

aufnahmebereiten Geisteszustand entwickeln, <strong>der</strong> uns erlaubt, jedes Zeichen augenblicklich<br />

sofort und genau zu erkennen, sowie es vollständig ist.<br />

7) Hören Sie exakt gesendeten Morsecode!<br />

Eine exakte Gebeweise – das richtige Timing – ist unabdingbar für einen effektiven<br />

Lernprozeß. Korrekte Abstände zwischen den Buchstaben und Worten sind<br />

genauso wichtig, wie die korrekte Formung <strong>der</strong> einzelnen Zeichen und dies wird<br />

immer wichtiger, je höher die Geschwindigkeit ist. Am Anfang ist es am besten,<br />

sich Audiokassetten anzuhören o<strong>der</strong> vom Computer o<strong>der</strong> entsprechenden<br />

Morse-Tastaturgeräten erzeugten Code. Wenn Sie einen Lehrer haben, folgen<br />

Sie dessen Vorschlägen.<br />

Wenn Sie sich schlecht gesendeten Code anhören, werden Sie ihr Gehirn<br />

unnötig mit dem Versuch anstrengen herauszufinden, welches Zeichen wohl gemeint<br />

sein könnte. (Wenn Sie später genügend Übung haben, können Sie auch<br />

lernen, solchen mangelhaften Code aufzunehmen.) Aus dem gleichen Grund sollten<br />

Sie im Anfangsstadium alle ablenkenden Geräusche ausschließen, wie atmosphärisches<br />

Rauschen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Telegrafiesignale.<br />

Das Geben <strong>der</strong> Zeichen ist relativ leicht, wenn Sie erst einmal ein gutes<br />

Gespür für das Timing erlangt haben. Es ist auch leichter als das Hören, weil<br />

man im Voraus weiß, was als nächstes kommt. Wenn man in einer zu frühen<br />

Phase seine eigenen Zeichen hört, kann das den Lernprozeß behin<strong>der</strong>n, weil<br />

diese meist noch nicht akkurat genug gegeben werden.<br />

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