Die Kunst der Radiotelegrafie
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Für Leute die Angst haben, daß sie nicht in <strong>der</strong> Lage sein könnten, die Klangmuster<br />
zu lernen, wird gelegentlich vorgeschlagen, anfangs durch abwechselndes<br />
Geben den Klang von “V” und “B” zu vergleichen.<br />
Mit welchen Zeichen sollen wir beginnen?<br />
<strong>Die</strong> Lehrer sind darüber geteilter Meinung. Einige glauben, wenn man mit den<br />
einfachsten Zeichen anfängt (wie E I S H 5 und dann E T I M usw.) hilft dies,<br />
ein Gefühl <strong>der</strong> Sicherheit aufzubauen. An<strong>der</strong>e haben darauf hingewiesen, daß<br />
dies einige Schülern zu dem Versuch verleiten könne, die längeren Zeichen dann<br />
zu analysieren und sie empfehlen deshalb, gleich mit den längeren Zeichen zu<br />
beginnen (wie Q 7 Z G, 0 9 8 J P o<strong>der</strong> den Ziffern 1 2 3. . . ). Das hat auch<br />
den Vorteil, daß <strong>der</strong> Schüler gezwungen wird zu warten, bis das ganze Zeichen<br />
gesendet ist, bevor er versucht, das Zeichen zu identifizieren.<br />
Vielleicht wäre es günstig, mit ein paar <strong>der</strong> kurzen Buchstaben anzufangen,<br />
dann mit längeren weiterzumachen und so beide Ziele zu erreichen. Egal welche<br />
Reihenfolge gewählt wird, jedes Zeichen muß ”für sich selbst” dastehen und darf<br />
nicht davon abhängig sein, daß es zum Lernen und Identifizieren mit an<strong>der</strong>en<br />
Zeichen verglichen wird.<br />
Wichtig ist selbstverständlich auch, daß die Zeichen mit so hoher Geschwindigkeit<br />
gegeben werden, daß sie als zusammengehöriges unverwechselbares Muster<br />
gehört werden können. Am besten sollten in jeweils einer Lektion Buchstaben<br />
eingeführt werden, die sich im Klangmuster deutlich voneinan<strong>der</strong> unterscheiden,<br />
damit gar nicht erst <strong>der</strong> Versuch eines Vergleiches zwischen den<br />
Zeichen gemacht wird.<br />
Lehrmethoden<br />
Man kann auf mindestens zwei verschiedene Weisen beginnen: 1. zuerst nur<br />
Hören, und 2. Hören und Nie<strong>der</strong>schreiben. Für diejenigen, die alleine lernen,<br />
schrieb ein erfahrener Lehrer früher: ” Der Anfänger sollte solange nur hören, bis<br />
er ein Gefühl für den Klang entwickelt hat. Für die ersten ein o<strong>der</strong> zwei Wochen<br />
sollte er überhaupt nichts mitschreiben, son<strong>der</strong>n seine ganzen Bemühungen auf<br />
die Erkennung <strong>der</strong> Klangmuster richten. Er könnte zwar mitschreiben, aber er<br />
kann dies nicht mit <strong>der</strong> nötigen Gelassenheit tun, wenn er zur gleichen Zeit<br />
versucht, etwas Ungewohntes zu tun, nämlich die Zeichen zu erkennen.<br />
Der Anfänger wird einen Buchstaben hören und braucht dann eine kurze<br />
Zeit zu entscheiden, welcher es ist; das Ergebnis ist, daß, wenn er ihn dann hat,<br />
er ihn hastig hinschreibt und dabei den nächsten Buchstaben verpaßt. Wenn<br />
man mit dem Schreiben solange wartet, bis man in <strong>der</strong> Lage ist, die Buchstaben<br />
auf Anhieb zu erkennen, wird diese Verwirrung verschwinden. Den Morsecode<br />
zu lernen bedeutet eben, die Klänge augenblicklich zu erkennen.“ <strong>Die</strong>s ist ein<br />
guter Ratschlag, wenn Sie autodidaktisch lernen.<br />
<strong>Die</strong> meisten Lehrer bevorzugen einen an<strong>der</strong>en Weg, wenn sie einer Klasse<br />
Unterricht geben, nämlich folgen<strong>der</strong>maßen (das Beispiel stammt aus einem<br />
aktuellen Lehrplan):<br />
A. Der Lehrer sagt: ” Das bedeutet F“ und ein F wird gegeben. Dann sagt<br />
er ” Hier ist es nochmals. Schreiben Sie es hin, jedesmal wenn Sie es hören.“ Er<br />
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