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Die Kunst der Radiotelegrafie

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Ein Überblick – wo geht es hin?<br />

Wenn Sie hier Zauberei, Geheimnisse o<strong>der</strong> irgendwelche Tricks suchen<br />

– o<strong>der</strong> Hypnose – werden Sie diese nicht finden. Was wir anbieten,<br />

sind nur praktische, im Laufe <strong>der</strong> Zeit getestete Arbeitsmethoden,<br />

die aus dem über die Jahre gesammelten Wissen erwachsen<br />

sind, wie man die Morsetelegrafie gut und effizient lehrt und lernt.<br />

George Hart, lange Zeit Morse-Experte beim amerikanischen Funkerverband<br />

ARRL, drückte es so aus: ” Das größte Hin<strong>der</strong>nis beim Erlernen des Codes ist<br />

die benutzte Lernmethode.“<br />

Ted R. McElroy, Telegrafie-Lehrer und lange Zeit Morse-Weltmeister, sagte,<br />

daß jede Normalperson mit Leichtigkeit 25 Worte pro Minute erreichen kann.<br />

Das ist ein leicht erreichbares und vernünftiges Ziel. Jemand, <strong>der</strong> diese Geschwindigkeit<br />

bequem beherrscht, gilt als ein guter Telegrafist.<br />

Der originale amerikanische Morsecode von 1845 war für die Kommunikation<br />

gemacht: um über Telegrafendrähte jede beliebige Art geschriebener Mitteilung<br />

o<strong>der</strong> Information in perfekten Buchstaben, Zahlen und Satzzeichen zu<br />

übermitteln. <strong>Die</strong>se wurden auf ein Papierband geschrieben und mit den Augen<br />

abgelesen und interpretiert. Sehr rasch fanden die Operateure heraus, daß sie<br />

die Geräusche des Streifenschreibers akkurat mit dem Ohr erkennen konnten,<br />

und so breiteten sich bald Ticker aus, die die Streifenschreiber zu verdrängen<br />

begannen. [Abbildung S. 275]<br />

Kurze Zeit darauf waren die Telegrafisten bereits <strong>der</strong>art geübt, daß sie begannen,<br />

sich über Draht miteinan<strong>der</strong> zu unterhalten, so wie es Funkamateure<br />

heute tun, wenn sie per Telegrafie ein Schwätzchen halten. <strong>Die</strong>se Art von freiem<br />

Sich-Ausdrücken-Können sollte unser Ziel sein – leichte, natürliche Benutzung<br />

des Codes zur Kommunikation auf die gleiche Weise, wie wir lesen o<strong>der</strong> sprechen.<br />

<strong>Die</strong>s ist das Ziel, das wir erreichen wollen.<br />

Der Morsecode ist keine neue Sprache. Es ist die Sprache, die Sie bereits<br />

kennen, ’geschrieben’ als Klangzeichen anstelle von Tintenzeichen auf dem Papier<br />

– es ist Ihre eigene Sprache. Sie werden lernen, die Sprache, die sie bereits<br />

mit dem Auge lesen können, auch mit dem Ohr zu ’lesen’.<br />

Hier kommt Lektion Nummer Eins und es ist von allergrößter Wichtigkeit,<br />

sich dies immer vor Augen zu halten:<br />

JEDER BUCHSTABE, JEDE ZAHL, JEDES SYMBOL IST EIN<br />

EINZIGARTIGES KLANGMUSTER!<br />

<strong>Die</strong> Psychologie lehrt uns, daß, wenn wir das Lernen neuer Dinge für leicht<br />

halten, dies uns auch tatsächlich leicht fällt. <strong>Die</strong> besten Telegrafielehrer geben nie<br />

einen Hinweis o<strong>der</strong> suggerieren den Schülern, daß irgend etwas Schwieriges dabei<br />

ist, und ihre Schüler lernen schnell, üblicherweise innerhalb von einer o<strong>der</strong> zwei<br />

Wochen. Sie machen außerdem das Lernen zu einem Vergnügen für die Schüler.<br />

Man lernt auf diese Weise viel schneller. Betrachten Sie also das Lernen als einen<br />

Spaß, als etwas, an dem man Freude hat. Wenn Sie es unbedingt lernen wollen,<br />

werden Sie das auch schaffen!<br />

Unsere Grundlage ist das Alphabet, Zahlen und Interpunktionszeichen. Sie<br />

müssen diese Klangmuster so gut lernen, daß Sie, wenn Sie z.B. ’dahdahdit’<br />

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